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Bitte auf diesen Thread verlinken, ihn via Facebook & Co. teilen, damit die Arbeit sich auch auszahlt, THX! Name: FC Viktoria Plzeň Deutsch: FC Viktoria Pilsen Gründung: 1911 Alter: 104 Jahre Vereinsfarben: Rot-Blau Stadion: Doosan-Arena Fassungsvermögen: 11.700 Präsident: Tomáš Paclík Erfolge 3 x tschechischer Meister 2 x tschechischer Cupsieger 2 x tschechischer Supercupsieger 2 x Gruppenphase der UEFA Champions League Standing in Tschechien Interessanterweise galt Viktoria Pilsen, das heute neben Sparta Prag das Aushängeschild des tschechischen Fußballs ist, bis in die 2000er-Jahre als Fahrstuhlmannschaft. Insgesamt stieg die Viktoria zwölfmal aus der höchsten Spielklasse Tschechiens bzw. der Tschechoslowakei ab. Erst nach dem unerwarteten Aufstieg 2005 konnte sich Pilsen oben halten und auf gesunde Art und Weise etablieren. Vier Jahre lang verblieb man im Tabellenmittelfeld, ehe man sich an die oberen Plätze heranpirschte. Im Jahr 2011 wurde Pilsen überraschend Meister und wiederholte dies zweimal – jeweils in Zweijahres-Abständen. In den letzten fünf Saisonen wurden Pilsen somit dreimal Meister, einmal Zweiter und einmal Dritter, spielte immer international. Auch in der laufenden Saison sieht’s gut aus für die Mannschaft von Karel Krejci: Nach zehn Runden steht das Team auf dem zweiten Platz, ist nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz als Sparta Prag nicht Tabellenführer. Auch wenn die tschechische Liga heuer etwas näher zusammenrücken dürfte, sind es wieder diese beiden Mannschaften, die sich den Meistertitel untereinander ausmachen werden. Erstmals in der Königsklasse Das Abenteuer „moderner Europacup“ startete für Pilsen vor fünf Jahren. Damals stieg man erstmals in die Europa League Qualifikation ein, unterlag aber Besiktas Istanbul (1:1 h, 0:3 a). Nur eine Saison später gelang den Tschechen völlig überraschend der Aufstieg in die UEFA Champions League. Unmittelbar nach dem ersten Meistertitel wurden Pyunik Yerevan (4:0 a, 5:1 h), Rosenborg BK (1:0 a, 3:2 h) und im Playoff schließlich der FC Kopenhagen (3:1 a, 2:1 h) ausgeschaltet. Ohne Qualifikationsniederlage ging’s in die Königsklasse. Dort holten die Pilsener fünf Punkte und stiegen somit in die Frühjahrsrunde der UEFA Europa League um. Gegen BATE Borisov blieb Pilsen unbesiegt (1:1 h, 1:0 a), gegen den AC Milan gab’s einen Achtungserfolg (2:2 h, 0:2 a) und nur gegen den großen FC Barcelona blieb Pilsen chancenlos (0:2 a, 0:4 h). Im Sechzehntelfinale der Europa League war auswärts auf Schalke nach zwei 1:1-Remis nach der regulären Spielzeit erst in der Verlängerung Endstation. Mit 13 Punkten durch die Europa League Dieser ersten Top-Saison folgten zwei weitere. 2012/13 qualifizierte sich die Viktoria für die Gruppenphase der Europa League. In der Qualifikation besiegte man Metalurgi Rustawi (2:0 a, 3:1 h), Ruch Chorzow (2:0 a, 5:0 h) und im Playoff Lokeren (1:2 a, 1:0 h). Die Gruppenphase brachte Academica Coimbra, Atlético Madrid und Hapoel Tel Aviv als Gegner und Viktoria Pilsen überstand die Gruppe mit starken 13 Punkten, besiegte unter anderem Atlético zu Hause mit 1:0. Sternstunde in Neapel Nach dem Winter feierte Pilsen eine Sternstunde: Auswärts beim kriselnden SSC Napoli gab es einen 3:0-Sieg, zu Hause folgte ein 2:0-Erfolg. Erst im Achtelfinale war gegen Fenerbahce Istanbul knapp Endstation: Auf ein 0:1 zu Hause folgte ein 1:1 in Istanbul. Harte Champions League Gruppe beim zweiten Anlauf 2013/14 war wieder Zeit für die Königsklasse. In der Qualifikation hatte der tschechische Meister Losglück und besiegte Zeljeznicar Sarajevo (4:3 h, 2:1 a), Nomme Kalju (4:0 a, 6:2 h) und den NK Maribor (3:1 h, 1:0 a). In der Gruppe erwischte man dafür ein höchst schweres und attraktives Los. Gegen Manchester City (0:3 h, 2:4 a) und den FC Bayern München (0:5 a, 0:1 h) war nichts zu holen, aber gegen ZSKA Moskau holten die Tschechen einen Sieg (2:3 a, 2:1 h), der erneut das Überwintern als Dritter ermöglichte. Der Sieg über Shakhtar Donetsk Im ersten K.O.-Spiel der Europa League gelang zu Hause ein respektables 1:1 gegen Shakhtar Donetsk, das auswärts mit einem 2:1-Sieg noch getoppt wurde. Zum zweiten Mal hintereinander war erst im Achtelfinale Schluss, diesmal gegen den französischen Spitzenklub Olympique Lyon. Allerdings folgte auf eine 1:4-Auswärtsniederlage ein 2:1-Sieg. Top-50: Pilsen ist dort, wo Rapid hin möchte Diese drei Europacup-Saisonen hievten Tschechien auch in der Fünfjahreswertung nach oben. In derselben Zeit überwinterte auch der AC Sparta Prag einmal, die meisten Punkte, die Tschechien einen zusätzlichen Startplatz bescherten, holten aber die Pilsener. Aktuell liegt Viktoria Pilsen eben aufgrund dieser Saisonen in der UEFA Klubwertung dort bzw. weiter, wo Rapid bis 2019 hin möchte – nämlich auf dem 39.Platz. Europäische Patzer im letzten Jahr In der letzten Saison leistete sich der morgige Rapid-Gegner aber einen Ausrutscher und musste bereits nach einem Europacupspiel die Segel streichen. In der 3.Qualifikationsrunde zur Europa League unterlag man Petrolul Ploiesti klar, weil nach einem 1:1 auswärts das Heimspiel verpatzt und mit 1:4 verloren wurde. Auch in der laufenden Saison blieb man vorerst hinter den Erwartungen, weil die 3.Quali-Runde zur Champions League gegen Maccabi Tel Aviv verloren wurde (2:1 a, 0:2h). Drei Punkte nach zwei Spielen Im Europa League Playoff hatte man jedoch kein Problem mit Vojvodina Novi Sad (3:0 h, 2:0 a) und so befindet man sich nun in der Gruppe mit dem österreichischen Rekordmeister. Dinamo Minsk wurde zu Hause mit 2:0 besiegt, in Villarreal gab’s eine knappe 0:1-Niederlage. Nun geht es ans Auswärts-Heim-Doppel gegen Rapid. http://www.youtube.com/watch?v=wgiA15nNdkk Vom Fahrstuhlklub in die Top-50 Europas 2009/10 war die letzte Saison, die Viktoria Pilsen in der Durchschnittlichkeit verbrachte. Damals wurde die Mannschaft Fünfter in der tschechischen Sechzehnerliga und holte in 30 Spielen 48 Punkte. Danach war das Team nie schlechter als Dritter und holte fünfmal hintereinander 63 Punkte oder mehr, also stets einen Schnitt von über zwei Punkten pro Spiel. Aber wie wurde aus dem kleinen Fahrstuhlverein eine große Nummer, sowohl national, als auch – angehend – international? Bis in die 1990er-Jahre stiegen die Pilsener immer wieder auf und ab und wurden schließlich unter großem Aufsehen vom italienischen Unternehmen Fotbal East Ltd. gekauft. Erst im Jahr 1995 wanderte der Verein wieder in den Besitz der Plzeňská sportovní a.s., das 100% der Anteile kaufte und den Verein damit praktisch „heim holte“. Der junge Weg In den nächsten Jahren galt es, den immer wieder schwankenden Klub aus Tschechiens viertgrößter Stadt zu stabilisieren und für eine gute wirtschaftliche Basis zu sorgen. Legionäre hatten Seltenheitswert und einzig der eine oder andere Slowake, Ungar oder Rumäne bzw. Spieler aus anderen Ländern, die zuvor aber schon in Tschechien spielten, verirrten sich zur Viktoria. Scouting war de facto inexistent, die Mannschaft stets von jungen, tschechischen Spielern geprägt. Der erste Meistertitel In der Saison 2010/11 wurde Viktoria Pilsen erstmals Meister. Die beiden Slowaken Tomas Hajovsky und Marek Bakos, sowie der Georgier Dmitri Tatanashvili waren die einzigen Legionäre in einem Team, das durchaus zu begeistern wusste und guten Fußball spielte. 70 Tore in 30 Erstligaspielen erzielte Pilsen zuvor noch nie. Einer der Helden der Meistersaison, Daniel Kolár, spielt auch heute noch für die Viktoria. Das neue Stadion 2011 wurde das alte Stadion města Plzně (Stadion der Stadt Pilsen) renoviert, nachdem es bei der Jahrhundertflut 2002 beschädigt wurde und dringend einer Erneuerung bedurfte. Dafür waren etwa zwölf Millionen Euro notwendig, wofür sich nicht nur die Stadt stark machte, sondern auch der koreanische Multikonzern Doosan, der die Arena, in der drei von vier Tribünen neu gebaut wurden, sponserte. Seitdem trägt die Heimstätte Pilsens den Namen Doosan Arena. Leistbare Tickets Das wiederum steigerte die Zuschauerzahlen und die Hospitality-Möglichkeiten. Die Eintrittspreise sind im internationalen Vergleich sehr niedrig: Die teuersten Karten bei Ligaspielen kosten gerademal 6,60€, wodurch Fußball in Pilsen für beinahe alle leistbar ist. Durch die nationalen Erfolge und vor allem die internationalen Ausrufezeichen, die Pilsen in den nächsten Jahren setzte, schaffte man es binnen drei Jahren eine wirtschaftliche Basis aufzubauen, die es erlaubte, seine besten Spieler nicht zwingend verkaufen zu müssen. Vorsichtige Ablösesummen Während früher die besten Spieler kleinerer tschechischer Klubs in die Hauptstadt wechselten, kann es sich Pilsen nun leisten, höhere Gehälter zu zahlen und diese Spieler zu halten. Bei Ablösesummen hält man sich parallel dazu vornehm zurück: Erst für zehn Spieler wurden 500.000 Euro oder mehr bezahlt. Genauso viele Spieler wechselten übrigens in derselben Preisklasse zu Rapid. Zwei Millionentransfers in den letzten vier Jahren Was Verkäufe ins Ausland angeht, kann Pilsen den Wienern bisher nicht das Wasser reichen. In den letzten vier Jahren gelangen zwei Millionentransfers: Petr Jiracek wechselte um 3,5 Millionen Euro zum VfL Wolfsburg und zwei Jahre später holte der SC Freiburg Vladimir Darida um vier Millionen. Allerdings angelte sich Pilsen in den letzten Jahren hohe Antrittsgelder und Siegesprämien in Champions League und Europa League, die den Verein gesund hielten und dafür sorgten, dass man in Pilsen ohne größere finanzielle Sorgen zukunftsorientiert arbeiten konnte. Man bedient sich bei den Ligakonkurrenten Die Vereinsphilosophie wird bereits seit vielen Jahren beibehalten und man weicht nicht von ihr ab: Das hart verdiente Geld wird nicht mit beiden Händen zum Fenster rausgeworfen und dennoch schafft man es immer wieder, sich die Top-Spieler der kleineren bzw. kleiner gewordenen tschechischen Erstligisten zu sichern. Die Nachwuchsteams des Vereins spielen international hingegen eine geringere Rolle, doch auch an der Entwicklung der Infrastruktur für die Jugend wird in Pilsen gearbeitet. Gute Zusammenarbeit mit der Stadt Es handelt sich hier um eine gute Symbiose zwischen Stadt und Verein. Der Kauf durch die Plzeňská sportovní a.s. war zweifelsfrei das Beste, was diesem bis vor einigen Jahren eher uninteressanten Klub passieren konnte. Die Mannschaft zahlt das Vertrauen durch Stadt und Umfeld seit einigen Jahren mit Erfolgen und gutem Fußball zurück. Und auch wenn international gelegentlich Rückschläge mit dabei sind, scheint die Erfolgsstory Pilsens noch lange nicht vorbei zu sein. Die Mannschaft und ihre Taktik Viktoria Pilsen ist eine Mannschaft ohne Stars, aber das stetig gewachsene Kollektiv macht’s beim tschechischen Meister aus. Im Kader stehen derzeit 13 Spieler, die derzeit zumindest ihre vierte Saison für den Verein spielen. Bei Rapid sind es derer acht. Pilsen hat acht aktuelle A-Nationalspieler, Rapid de facto keinen. Verhältnismäßig alt Die Rot-Blauen aus Böhmen sind eine sehr routinierte, verhältnismäßig ziemlich alte Mannschaft. Das Durchschnittsalter des Kaders beläuft sich auf 28,1 Jahre. Dieser ist damit durchschnittlich um 3,2 Jahre älter als der Kader Rapids. Von den fünf Legionären der Pilsener stammen vier aus der Slowakei und einer aus Bosnien-Herzegowina. Zwei Teams mit ähnlichem Stil Viktoria Pilsen verfolgt einen ähnlichen Stil wie Rapid, spielt durchgängig in einem 4-2-3-1-System bzw. einem defensiven 4-3-3 ohne davon abzuweichen. Wie Rapid ist Pilsen eine Ballbesitzmannschaft, mit hoher Passgenauigkeit, allerdings dürften die Tschechen vor allem an den Seiten gefestigter sein, als die Hütteldorfer. Härte hilft Betrachtet man die Spiele der letzten Monate genauer, so entdeckt man ähnliche Probleme wie bei Rapid. Gegen enorm tief stehende Mannschaften hat das Team von Karol Krejci ebenso Schwierigkeiten, wie gegen Teams, die den Pilsenern körperlich vieles abverlangen. Mit vielen kleinen Fouls im frühen Aufbau kann man das – auch ohne Ball – sehr homogene Team aus Tschechien effektiv stören. Bei Pilsen gibt es viel Bewegung im Mittelfeld und sehr hoch agierende Außenverteidiger, wodurch man stets hellwach im Stellungsspiel auf der Zentralachse, aber auch im rechtzeitigen horizontalen Herausrücken sein muss. Dem aktuellen Tabellenzweiten der Synot Liga wird man demnach eher mit einer beherzten kämpferischen Leistung beikommen, als sie in Grund und Boden zu spielen. Räume für Konter Rapids Vorteil ist, dass man nach Ballgewinnen mit mehr Platz als in den letzten Spielen rechnen darf. Da die Grundordnung Pilsens ebenfalls offensiv ist und die Außenverteidiger hoch stehen, wird es Kontermöglichkeiten geben. Allerdings findet Pilsen bei neuerlichen Ballgewinnen auch schnell seine Ordnung wieder und kann das Tempo sofort hochfahren. Explosiver im Spiel an den Flügeln Hinzu kommt, dass Viktoria enorm viele Abschlüsse sucht. Die allgemein schussgewaltige Truppe sucht den direkten Weg aufs Tor, spielt offensiv schnörkelloser als Rapid, flankt durchschnittlich wesentlich häufiger in den Strafraum. Rapid verhält sich an Flügeln allgemein gegenteilig, bricht viele Angriffe ab und macht den Sicherheitspass ins zentrale Mittelfeld oder zu anderen defensiveren Spielern. Die Wege, die Rapid vom Flügel (zumeist flach) in die Mitte sucht, sind nicht die der Pilsener. Es wird andauernd versucht eine kurzzeitige Überzahl an den Flügeln zu schaffen, die hinterlaufenden Außenverteidiger werden extrem oft eingesetzt, die Hereingaben sind öfter hoch als flach. Viele Corner, viele Varianten Diese Spielweise an den Flügeln macht Pilsen zu einer Mannschaft, die sehr viele Corner zieht. In der Ausführung bewies die Krejci-Elf zuletzt Variantenreichtum. Typisch ist das Besetzen des kurzen Ecks durch einen Offensivspieler, während die defensiveren Akteure sich eher zentral oder am langen Eck platzieren. Allgemein ist Viktoria Pilsen ein Team, das bei Standards ausgesprochen gefährlich ist, auch weil die offensiven Luftduelle sehr energisch, oft ohne Rücksicht auf Verluste geführt werden. Defensive Schwächen bei gegnerischen Angriffen Defensiv hat das Team jedoch Schwächen und wirkt nicht immer hundertprozentig wach. Die Mannorientierung in der Abwehrzentrale ist teilweise zu groß und der Raum zwischen Innen- und Außenverteidigern ist aufgrund der allgemein als Schwachstelle anzusehenden Innenverteidigung immer wieder eine Gegend, die man als Pilsen-Gegner bespielen kann. Hinzu kommen nun auch personelle Probleme in der Abwehr, auf die wir im Rahmen der Mannschaftsvorstellung genauer eingehen werden. In Ballbesitz ist die Abwehr jedoch mehr als sicher. Ein starker, aber nicht fehlerfreier Keeper Im Tor steht der slowakische Teamkeeper Matús Kozácik, der nun bereits seine vierte Saison in Pilsen spielt. Der 193cm große Keeper ist gesetzt und galt schon in jungen Jahren als Top-Mann. Allerdings ist der mittlerweile 31-Jährige auch immer wieder für etwas seltsame Schnitzer gut. Seine Strafraumbeherrschung ist gut, seine Reflexe und Paraden ebenfalls, allerdings hatte Kozácik schon einige Spiele dabei, in denen er mit unverständlichen Fehlern aufwartete und entscheidende Fehler machte. Der ebenfalls 31-jährige Ersatztormann Petr Bolek wird keine Rolle spielen. Er stand in 3 ½ Jahren erst 15-mal im Tor von Viktoria Pilsen. Routinierter Abwehrchef gesperrt Abwehrchef ist der 31-jährige Václav Procházka. Der 31-Jährige ist jedoch in Wien gesperrt, nachdem er in Villarreal Gelb-Rot sah. Procházka wird für Rapid somit erst im Auswärtsspiel am 5.November zum Gegenspieler. Der 14-fache Nationalspieler ist enorm zweikampf- und kopfballstark und zudem sehr gut im Spielaufbau. Auch längere Bälle finden immer wieder Abnehmer und seine Passgenauigkeit liegt nicht selten jenseits der 90%, obwohl er nicht vorwiegend quer spielt. Allerdings hat Procházka „Response“-Probleme, reagiert nicht immer schnell genug, wenn er es mit antrittsstarken Gegenspielern zu tun hat, spielt äußerst mannorientiert und hob schon mehrmals unnötig das Abseits auf. Wenn Procházka sich allerdings auf statisches Verteidigen und den Spielaufbau konzentrieren kann, ist er ein sehr guter Innenverteidiger. Kaum eingespielte Innenverteidigung Somit ist im Heimspiel der 22-jährige Jan Baránek als „Nummer Eins“ in der Innenverteidigung gesetzt. Der gelernte Rechtsverteidiger, der seit einem Jahr in Pilsen spielt, ist noch nicht so ballsicher wie Procházka und fängt auch noch nicht viele Bälle ab. Er ist eher ein Arbeiter, dem im Spielaufbau weniger Aufgaben zukommen und den es anzubohren gilt. Neben ihm wird Lukás Hejda spielen. Der Sparta-Prag-Eigenbauspieler ist solide und bei Offensivstandards gefährlich, hat aber heuer eigentlich keine Chance an Procházka und Baránek vorbeizukommen. Dass er anstelle von Procházka spielt und Baránek somit den Spielaufbau lenken muss, ist ein großer Vorteil für Rapid. Top-Mann Limbersky Das Herzstück von Viktoria Pilsen ist wohl die Außenverteidigung. Dort spielen mit Limbersky und Rajtoral zwei Spieler, die in ihren Karrieren wesentlich mehr hätten erreichen können. David Limbersky ist bereits 32 Jahre alt, stand in jungen Jahren bei Tottenham und Modena unter Vertrag. Mit Ausnahme eines Jahres bei Sparta Prag spielte er ansonsten nur für Viktoria Pilsen. Der aktuelle Teamspieler bestritt 277 Spiele für die Pilsener, traf 17-mal und bereitete 23 weitere Tore vor. Limbersky ist ein kompletter Defensivspieler, der noch dazu mit klinisch präzisem Offensivdrang ausgestattet ist. Als Kapitän der Mannschaft ist er zudem eine Integrationsfigur und auch ein Spieler, der die Kohlen aus dem Feuer holen kann, wenn’s nicht gut läuft. Dennoch war in den letzten Monaten zu beobachten, dass er seine Schnittstelle zur Innenverteidigung nicht immer perfekt im Griff hat. Sicherheit und Dynamik auch in der rechten Abwehr Rechts spielt Frantisek Rajtoral, der ein halbes Jahr erfolglos für Hannover 96 spielte und mit dieser Ausnahme seit 2009 bei Viktoria spielt. Im Gegensatz zum schier unfassbar passsicheren Limbersky passieren dem 29-Jährigen doch immer wieder Abspielfehler. In Sachen Dynamik steht er seinem Pendant auf links aber um nichts nach. Auch Rajtoral hinterläuft konsequent, schlägt immer wieder gefährliche Flanken aus der Bewegung heraus, hat aber eine höhere allgemeine Fehlerquote. Da er aber vieles versucht, mutet sein Spiel durchaus spekatukulär an. Beide Außenverteidiger sind zweifelsfrei gesetzt und so sind die Ersatzleute Radim Reznik (26) und Ales Mateju (19) nur für den Fall von Verletzungen oder Ausschlüssen mit dabei. Wohl gemerkt obwohl speziell Reznik als ebenfalls sehr guter Rechtsverteidiger gilt. Solider Sechser Der abkippende Sechser ist der 23-jährige Slowake Patrik Hrosovsky, der sich erst nach drei Leihgeschäften in die erste Elf Pilsens spielen konnte. In der vergangenen Meistersaison mausert sich der lauf- und kampfstarke Mittelfeldspieler allerdings zum slowakischen Teamspieler und gilt bei Pilsen als verlässlicher Spieler, der keine spektakulären Dinge macht und dies auch nicht muss. Stille Schaltzentrale Vanek Der Achter ist normalerweise Ondrej Vanek, der vor 1 ½ Jahren aus der Türkei von Kayserispor nach Pilsen kam. Der achtfache tschechische Teamspieler ist im Mittelfeld so etwas wie der Schlüssel für das direkte Spiel der Tschechen. Er ist nicht nur ein dynamischer und sehr passsicherer Abnehmer für Pässe aus der Defensive, sondern bewegt sich auch noch gut in der Breite und räumt hinter dem Zehner konsequent ab. Im Gegensatz zum allgemein tiefer stehenden Hrosovsky ist er eine wichtige Instanz im Pressing und Gegenpressing. Er ist bei gegnerischem Spielaufbau einer der Spieler, denen Rapid keinen Platz geben darf und die nach dem Spiel idealerweise mit Muskelkater zu Bett gehen. Ein starker Fußballer auf der Zehn Als Zehner lief zuletzt Tomás Horava auf, der wohl der beste Fußballer im Viktoria-Mittelfeld ist. Der 27-Jährige ist ein filigraner, aber zugleich dynamischer Spielmachertyp mit sensationeller Schusstechnik und Qualitäten im Passspiel. Er spielte eigentlich eher auf der Acht, rückte aber wegen der Verletzung von Daniel Kolár ins offensive Mittelfeld vor, wodurch Viktoria Pilsen mit ihm und Vanek zwei typische Box-to-Box-Midfielder im Spiel hatte. Auch Horava ist ein Kicker, der seinen Gegenspieler bei jeder Aktion spüren muss. Kolár momentan wohl Joker Dass Daniel Kolár, ebenfalls einer der Besten in diesem Team, von Beginn an spielt, ist eher nicht zu erwarten. Im Rückspiel dürfte Kolár als Zehner vor einem Achter Horava beginnen, im Hinspiel könnte diese Variante zu riskant für Trainer Karel Krejci sein. Kolár war zuletzt ein paar Wochen verletzt, feierte erst beim 4:2 gegen Zlín in der vergangenen Ligarunde sein Comeback, wurde aber nach einer Stunde ausgewechselt. Der technisch starke und durchschlagskräftige 29-Jährige ist daher vorerst als Joker zu erwarten. Die einzige etatmäßige Alternative fürs zentrale Mittelfeld ist der 24-jährige Egon Vuch, der am ehesten als Achter eingesetzt werden kann. Mit dem etwas offensiveren, ebenfalls 24-jährigen Tomás Kucera ist hingegen nicht zu rechnen. Torgefahr über links Auf der linken Mittelfeldseite ist derzeit Jan Kovarik gesetzt. Bei ihm handelt es sich um einen athletischen und torgefährlichen Mittelfeldspieler, der auch gerne selbst Abschlüsse sucht, gut zur Mitte einrückt und auch bei Offensivstandards eine nicht zu unterschätzende Waffe ist. Wenn Pilsen über den rechten Flügel angreift, darf man den weit einrückenden 27-Jährigen nie aus den Augen verlieren – er ist einer, der sich gut „anschleicht“, wenn man nicht mit ihm rechnet. Kopic wahrscheinlichere Variante auf rechts Auf der rechten Seite gibt es einen Zweikampf um den Platz im Team. Etwas bessere Karten hat wohl der 25-jährige Jan Kopic, der zuletzt in der Liga gegen Zlín traf, in der Europa League aber bisher keine gute Figur machte. Kopic ist neben Horava der Spieler mit der besten Schusstechnik und wie Kovarik rückt auch er vom passiven Flügel intelligent ein. Der Superdribbler als möglicher Joker Die Alternative wäre der 32-jährige Milan Petrzela. Während Kopic die komplettere Option wäre, ist Petrzela ein enorm schneller, quirliger Flügelspieler alter Schule. Durch seinen niedrigen Schwerpunkt und seine außergewöhnlich enge Ballführung ist es nur sehr schwer ihn vom Ball zu trennen. Wenn Pilsen Rapid das Spiel überlässt, wovon nicht unbedingt auszugehen ist, wäre Petrzela vermutlich fehl am Platz, auch weil er defensiv nicht besser ist als Kopic. Allerdings ist das Pilsen-Urgestein eine perfekte Alternative, wenn es ans Kontern geht. Mit ihm würden die Außenverteidiger schon alleine aufgrund seiner Geschwindigkeit Probleme bekommen. Weitere Alternativen für die Flügel gibt es derzeit nicht, auch weil einer der Stars des Teams, Václav Pilar, das gesamte Jahr mit einem Kreuzbandriss ausfällt. Slowakischer Mittelstürmer mit Lauf Viktoria Pilsen verfügt über drei Mittelstürmer, aber derjenige, von dem man es am wenigsten erwarten konnte, wurde in dieser Saison zum Stammspieler und Torjäger: Der 27-jährige Slowake Michal Duris spielte bereits in der Vergangenheit für Viktoria, erzielte in vier Jahren nur 15 Ligatore. Nachdem er im Sommer von einem Leihgeschäft mit Mladá Boleslav zurückkehrte, hält er in der laufenden Saison nach neun Spielen bereits bei neun Toren. Der 20-fache slowakische Teamstürmer wird also derjenige sein, mit dem es Rapids slowakischer Teamspieler Jan Novota zu tun bekommen wird. Dabei profitiert Michal Duris derzeit eher von seinen starken Neben- und Hintermännern und hat obendrein einen absoluten Lauf. Alles geht auf, auch wenn das vorerst nur auf die heimische Liga zutrifft. Hundertprozentige Chancen sollte man Duris natürlich nicht lassen. Der eigentlich Bessere Der bessere Stürmer wäre der Bosnier Ajdin Mahmutovic, ein unheimlich athletischer und zugleich körperlich robuster Angreifer, der auch als Zehner spielen kann. Aufgrund seiner Verletzungsanfälligkeit und eines kaputten Knies kam er nie zu höheren Ehren, wäre aber ein sehr gefährlicher Einwechsler für Viktoria Pilsen. In der laufenden Saison kam er erst zweimal von Beginn an zum Einsatz, wurde neunmal eingewechselt, brachte es aber dennoch schon auf vier Saisontore, wobei es sich durchwegs um sehr wichtige Treffer handelte. Holenda lässt Karriere ausklingen Am absteigenden Ast befindet sich der einstige Russland-Legionär Jan Holenda, der seit Mai nicht mehr traf und momentan eher ein Einwechselspieler für kritische Schlussphasen ist. Mögliche Aufstellung Kozácik Rajtoral - Hejda - Baránek - Limbersky Vanek - Hrosovsky Kopic - Horava - Kovarik Duris Chancen Der Ausfall von Abwehrchef Procházka ist im Hinspiel natürlich ein Vorteil für Rapid. Allerdings ist die Offensive Pilsens gut in Schuss und das Mittelfeld wohl um einen Deut besser als jenes von Rapid. Das explosive Flügelspiel wird vor allem von den sehr starken Außenverteidigern getragen. Dies ist bei Rapid nur auf der linken Seite der Fall – auf rechts herrschte zuletzt gähnende Leere. Wenn man das Heimspiel im Ernst-Happel-Stadion und das Auswärtsspiel in der Doosan Arena zu Pilsen zusammen bewerten möchte, so sehe ich Viktoria Pilsen als 65:35-Favorit – eine Ausgangslage, die im August noch ein wenig anders ausgesehen hätte und sich erst in den letzten 1 ½ Monaten zugunsten der Tschechen verschob. Hoffe informiert zu haben! Wie gesagt, bitte teilen!!!
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