[Bilder] USV Kleinharras - SV Niederabsdorf 6:2 (2:1)

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Am Nachmittag sollte ein Spiel in der Bezirksklasse Weinviertel, vormals 3.Klasse Mistelbach, folgen. Es sollte hierbei ins beschauliche Klein-Harras gehen, denn es war bei der Klasseneinteilung im Juni unklar, ob dieser Verein in dieser Saison überhaupt noch eine Mannschaft stellen wird. Sportliche Gründe hätte eine Spielbetriebseinstellung allerdings nicht gehabt, denn Kleinharras befand sich zuletzt immer in den oberen Tabellenregionen und könnte die 3.Klasse Mistelbach sogar einige Male für sich entscheiden. Vielmehr kämpft man hier mit dem mangelnde Interesse in der Bevölkerung. So kommen gegen den SV Niederabsdorf nur 26 Besucher auf den kleinen, aber idyllischen Sportplatz,  der etwas außerhalb der zwischen Hohenruppersdorf und Bad Pirawarth gelegenen Ortschaft.

Ein Mitgrund für das Desinteresse dürfte wohl der Kader des USV Kleinharras sein, der sich aus zahlreichen ortsfremden Spieler, meist mit türkischen Migrationshintergrund, zusammensetzt. Daneben runden Spieler aus Polen, Serbien, dem Irak und Nigeria diese Multikulti-Truppe ab. Der Gegner aus Niederabsdorf, der im Vorjahr noch in der 2.Klasse Weinviertel Süd mitgespielt hat, vermittelt eher den Eindruck einer Altherrentruppe, die sich zu zwei Drittel aus Senioren aus dem unweit entfernten Tschechien und der Slowakei zusammensetzt. Spielertrainer ist übrigens Radek Drulak junior, der Sohn des ehemaligen Goalgetters aus Tschechien, der in den 90er Jahren sogar in der deutschen Bundesliga spielte.

Die Begegnung ist noch keine acht Minuten alt, da gehen die Gäste durch Palkovic in Führung. Ein Gruppe an Fans aus Niederabsdorf betritt danach den Sportplatz und seufzt nach der Nachfrage nach dem Ergebnis: "Do homma jetzt scho wos veapasst!" Auf dem Rasen sorgt Schiedsrichter Riegler für die Sprüche und versucht sich dadurch bei den Spieler Respekt zu verschaffen. Dies gelingt bei den alten Haudegen auf beiden Seiten allerdings nur bedingt.

Kleinharras ist allerdings die gesamte Spielzeit die feldüberlegene Mannschaft und kann noch vor der Pause dieses Spiel drehen. Tore von Doganzic (19.) und Kök (39.) sorgen für eine durchaus verdiente Führung nach 45 Minuten. Auch nach dem Seitenwechsel ist der USV tonangebend, jedoch sind es die Gäste aus Niederabsdorf, die die Torsperre der Gastgeber in der 57.Minute durch ein Eigentor brechen. Dank eines kurz darauffolgenden Treffers von Tosic (61.) ist diese Begegnung wohl endgültig entscheiden.

Nachdem Okalanwa in der 70.Minute auf 5:1 für Kleinharras stellt, ist man in der Schlussphase bei den Gastgebern nicht mehr konzentriert und vergibt zahlreiche gute Möglichkeiten. So kommen die Gäste aus Niederabsdorf noch zu einem zweiten Treffer, den er eingewechselte Zell mit einem sicher verwandelten Elfmeter besorgt. Für den Schlusspunkt sorgt allerdings wieder Kleinharras, denn Wannenmacher trifft in der 89.Minute zum 6:2. Wenig später nach diesem längst überfälligen Tor der Gastgeber ist diese Partie dann auch beendet. 

Das doch um einiges jünger wirkende Team aus Kleinharras ließ der Altherrentruppe aus Niederabsdorf an diesem Nachmittag nicht wirklich eine Chance. Niederabsdorf kann froh sein, heut nicht in ein Debakel geschlittert zu sein, aber in der Liga kommen auch wieder sportlich leichtere Gegner. Wie immer muss man allerdings lobend festhalten, dass beide Vereine ihren Spielbetrieb in der Bezirksklasse aufrecht erhalten haben. Es gibt gerade im Weinviertel zahlreiche Gegenbeispiele, denn in dieser Region sind in den letzten Jahren besonders viele Verein (wohl für immer) von der Bildfläche verschwunden.

USV Kleinharras - SV Niederabsdorf 6:2 (2:1)