Dänemark - Österreich Nachbesprechung

[Anonymer Thomas]

Alias Schöttel und foda raus

 

War das jämmerlich... Mir fehlen die Worte 

[Pezi]

Die Dreierkettenverwirrungstaktik war der genialste Schachzug. Durch den aufgescheuchten Hühnerhaufen waren sogar die Dänen kurzfristig aus dem Spiel genommen. Großartige Schadensbegrenzung. Die Null stand!
0 Tore, 0 Ecken, 0 Torschüsse, 0 Punkte.

Ich hoffe das Experiment Foda und Schöttel findet heute ein Ende. Ich befürchte es ist jedoch wie in der Politik, es wird nichts besseres nachkommen.

[Leaving Las Vegas]

Österreich vor noch ein Tor.

[andy69aut]

Schöttel wirkt komplett überfordert. 

[miffy23]

Was soll man da noch groß dazu sagen. Foda drischt wieder seine Floskeln vom kompakten Spiel, und fantasiert von einer guten Möglichkeit durch Schaub.

Hier lief wieder brav ein Rumpf ohne Kopf über den Platz. Kein System, keine Idee. Foda bringt diese offensichtlich nicht mit.

Die Spieler wirken unter Foda oft wie Goldfische, die man aus einem Aquarium in einen Teich gelassen hat - sie schwimmen 90 Minuten lang den winzigen mentalen Raum ab, der ihnen vorgegeben wurde, obwohl sie viel mehr Möglichkeiten hätten. Und wie beim Fisch fängt es am Kopf an zu stinken.

[Fixabsteiger]

Im Grunde spielte Österreich so wie Sturm vor zehn Jahren – nur eben mit David Alaba und Marcel Sabitzer statt Martin Ehrenreich und Imre Szabics (und in der Schlussphase mit Flo Kainz statt… naja, statt Flo Kainz).

 https://ballverliebt.eu/2021/10/12/danemark-osterreich-foda-faroer/#more-17874

bearbeitet 13. Oktober 2021 von Fixabsteiger

[prep0an]

4 hours ago, Fixabsteiger said:

Im Grunde spielte Österreich so wie Sturm vor zehn Jahren – nur eben mit David Alaba und Marcel Sabitzer statt Martin Ehrenreich und Imre Szabics (und in der Schlussphase mit Flo Kainz statt… naja, statt Flo Kainz).

 https://ballverliebt.eu/2021/10/12/danemark-osterreich-foda-faroer/#more-17874

Genau so ist es. Auch die Aussagen und sogenannten Analysen im Interview lassen mich mit Gänsehaut (im negativen Sinn) an seine Zeit bei uns in Graz erinnern. 

Was bei der EM passiert ist, weiß ich nicht. Aber der "Spielansatz" ist ja der Selbe wie damals bei Sturm. Hinten gut stehen, und im Konter vorn was versuchen. Der Unterschied ist allerdings, dass zu der Zeit als das bei Sturm mehr oder weniger gut funktioniert hat die Gegner halt österreichische Bundesligisten waren und zum anderen halt noch anders Fußball gespielt wurde. Da gab es noch kein Pressing-Gegenpressing in der Form wie jetzt. Spielerisch fehlten nach vorne eh und je die Lösungen, gegen tief stehende Gegner (z.b. Mattersburg, Admira, ...) hat man sich regelmäßig angeschüttet, weil man dort natürlich keine Kontermöglichkeiten vorgefunden hat.

Hinten gut stehen mag dort funktioniert haben, gegen spielstarke Mannschaften wie Dänemark und Israel hat man eh gesehen, wie das ausgeht. 

Mmn werden aktuell mit jedem Spiel, vor allem auch durch die Ausfälle (die natürlich keine Ausrede sein sollen) die taktischen Schwächen und das fehlende Konzept sowie die entweder nicht vorhandene oder zumindest unausgegorene Spielidee von FF offensichtlich. Er hatte das Glück, dass in der EM Quali einfach Spieler da waren, die Laufmaschinen sind und die immer wieder aufklaffenden Lücken stopfen konnten (Ulmer, Lainer, Schlager, Laimer) und die aufgestellten Stürmer alle halbwegs Fit und in Form waren. Spielerisch haben wir uns da aber auch nirgends großartig angestellt. Aber die Mannschaft war eingespielt, die "Entscheidungspieler" haben oft den Unterschied ausgemacht. 

Man sieht ja auch den Spielern an, dass sie aufgrund der eingeschränkten taktischen Vorgaben nicht wissen was zu tun ist, da kannst du dann halt auch nicht gegen taktisch gut eingestelle Gegner bestehen, egal wer wo in der Rangliste steht. Gestern war wieder offensichtlich, dass den Spielern offenbar nicht erlaubt ist, im Block nachzurücken, die Flügel hoch zu schieben. In der ersten Halbzeit war noch klar, wann man ins situative Pressing geht (was aber auch oft nicht konsequent umgesetzt wurde) war, wie auch bei ballverliebt beschrieben, nach der ersten "Umstellung" gar nichts mehr klar. Da ist man wieder wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen am Platz herumgelaufen, keiner wusste, was seine Aufgaben sind - wer wann wie wo hingeht, wer absichert, wer nach- oder aufrückt. Die Konsequenz daraus war, dass der einzige "echte" Offensivspieler Kara auf gut Deutsch eine arme Sau war. Hing soweit vorne in der Luft, das er nur durch einen hohen Ball erreichbar war. Wenn er ihn kontrollieren konnte, war er allein gegen 3-4 Dänen. Mit dem Kopf konnte er ihn nicht ablegen, weil weitum kein Mitspieler da war. Auch abtropfen und tiefgehen ging aus dem selben Grund nicht. Daher auch kein Wunder, dass wir 0 Schüsse aufs Tor hatten.

Wenn man also mit dem Nationalteam trotz großartigem Spielermaterial nicht stagnieren oder komplett in die Bedeutungslosigkeit abrutschen möchte muss da ein Schnitt her. Der Weg von Ruttensteiner, bzw. die Idee, ein Spielkonzept für die Nationalmannschaften zu erstellen und das von oben bis unten, vorne bis hinten konsequent durchzuziehen muss wieder aufgenommen werden. Wer das macht? Sicher nicht Schöttel. Foda sowieso nicht. Sollten die Gerüchte stimmen, dass sich Milletitsch schon von einer Task Force um Freund beraten lässt, wäre das zu begrüßen. Auch als Sturm-Fan (wo das im kleineren Format ja jetzt auch endlich passiert ist) muss man sich vom Konzept RB was abschauen. Trainer unabhängig von Lebenslauf, aber passend zum Konzept und Spielidee implementieren. Ausserdem würde eine ähnliche Spielidee wie es RB spielt im Nationalteam auch insofern Sinn machen, weil mehr als die Hälfte der Spieler aus diesem System kommt und andere Vereine mit unseren Legionären und NT-Spielern (Stuttgart, Hoffenheim, Frankfurt, Wolfsburg, ...) im Prinzip ähnlich bis sehr ähnlich Spielen. Dann bekommt man die Stärken der Spieler und gewisse Automatismen auch dort wieder auf den Platz.

Essay ende. 

[miffy23]

prep0an schrieb vor 17 Minuten:

In der ersten Halbzeit war noch klar, wann man ins situative Pressing geht (was aber auch oft nicht konsequent umgesetzt wurde) war, wie auch bei ballverliebt beschrieben, nach der ersten "Umstellung" gar nichts mehr klar. Da ist man wieder wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen am Platz herumgelaufen, keiner wusste, was seine Aufgaben sind - wer wann wie wo hingeht, wer absichert, wer nach- oder aufrückt.

Wobei Foda hier glücklich sein muss, dass die Dänen nicht spielfreudiger waren. Das Spiel war eigentlich bis auf das Resultat eine Kopie der Partie in Wien. Das defensive Gerüst war gerade mal so tragfähig, dann kam die Pause, die Anpassung der Dänen, und die ausgemachten Schwachstellen wurden wieder schonungslos ausgenutzt. Hätten die Dänen konsequenter angedrückt, vor allem nach der Umstellung im österreichischen Team, es wäre wieder ein Kantersieg geworden.

Das ist einfach Schülerliganiveau, was die Trainerarbeit angeht. 

[prep0an]

13 minutes ago, miffy23 said:

Wobei Foda hier glücklich sein muss, dass die Dänen nicht spielfreudiger waren. Das Spiel war eigentlich bis auf das Resultat eine Kopie der Partie in Wien. Das defensive Gerüst war gerade mal so tragfähig, dann kam die Pause, die Anpassung der Dänen, und die ausgemachten Schwachstellen wurden wieder schonungslos ausgenutzt. Hätten die Dänen konsequenter angedrückt, vor allem nach der Umstellung im österreichischen Team, es wäre wieder ein Kantersieg geworden.

Das ist einfach Schülerliganiveau, was die Trainerarbeit angeht. 

Natürlich. Aber bei den Dänen hat man gemerkt, dass die jederzeit die Intensität wieder raufschrauben können. Bei uns hat man von Anfang gemerkt, dass nicht mehr drin ist, als gezeigt wird. Hätten Sie wollen, hätten sie uns auch locker mit mehr Gegentoren heimschicken können.

Das traurige ist ja, dass sogar ein Mählich, den ich zwar persönlich schätze, aber als Trainer halt auch überall gescheitert ist sich schon so sehr mit "öffentlicher" Kritik zurückhalten muss - er einen taktischen Fehler nach dem anderen aufzählt. Und dass halt nur oberflächlich, weil er dem Franggo nicht im ORF das Messer komplett reinhauen wollte, nachdem die beiden  doch ein Zeit lang zusammen gespielt haben.

[miffy23]

prep0an schrieb vor 1 Minute:

Aber bei den Dänen hat man gemerkt, dass die jederzeit die Intensität wieder raufschrauben können. Bei uns hat man von Anfang gemerkt, dass nicht mehr drin ist, als gezeigt wird.

Auch das eben eine exakte Kopie der ersten Partie. Damals haben die Dänen eben 2 Gänge höher geschalten, diesmal reichte ein kurzes Andrücken aufs Pedal, um komfortabel davonzuziehen.

prep0an schrieb vor 2 Minuten:

Und dass halt nur oberflächlich, weil er dem Franggo nicht im ORF das Messer komplett reinhauen wollte, nachdem die beiden  doch ein Zeit lang zusammen gespielt haben.

Ich gehe hier ehrlich gesagt mehr von ORF-Vorgaben aus, bzw auch davon, dass sich ein Mählich eben selber auch nicht alle eventuellen Optionen beim ÖFB verbauen möchte, indem er als *der* Kritiker Fodas im nationalen Fernsehen Schlagzeilen macht. Gut, die Rolle hat er ohnehin schon eigentlich. Bin mir da jetzt auch nicht so sicher, warum er immer wieder herumdruckst. Eventuell aus Höflichkeit, eventuell aus persönlichen Interessen, eventuell aufgrund von Vorgaben beim ORF. Den Frust hört man jedenfalls stark heraus.

[prep0an]

32 minutes ago, miffy23 said:

Auch das eben eine exakte Kopie der ersten Partie. Damals haben die Dänen eben 2 Gänge höher geschalten, diesmal reichte ein kurzes Andrücken aufs Pedal, um komfortabel davonzuziehen.

Ich gehe hier ehrlich gesagt mehr von ORF-Vorgaben aus, bzw auch davon, dass sich ein Mählich eben selber auch nicht alle eventuellen Optionen beim ÖFB verbauen möchte, indem er als *der* Kritiker Fodas im nationalen Fernsehen Schlagzeilen macht. Gut, die Rolle hat er ohnehin schon eigentlich. Bin mir da jetzt auch nicht so sicher, warum er immer wieder herumdruckst. Eventuell aus Höflichkeit, eventuell aus persönlichen Interessen, eventuell aufgrund von Vorgaben beim ORF. Den Frust hört man jedenfalls stark heraus.

Genau. Ich hab eigentlich in HZ2 schon darauf gewartet dass sie noch mal mehr andrücken. Aber mei, kommens halt erholt zu den Vereinen zurück.

Mählich hat vor nicht allzulanger Zeit bekannt gegeben, dass er sich aus dem Trainergeschäft komplett zurückzieht.

Quote

"Was will ich, wohin soll es gehen? Als Trainer im Profifußball sehe ich mich jedenfalls nimmer. Sag niemals nie, aber ich hab das Feuer für diesen Job nicht mehr."

Aber ja, was interessiert mich, was ich gestern gesagt habe. Kennt man ja gut in Österreich. Glaube aber nicht, dass er sich da zurückhält weil er auf einen ÖFB Posten scharf wäre. Ich denke, dass das wirklich eher aufgrund des Verhältnis zu FF privat ist, zum anderen wäre der ORF auch nicht froh, wenn er da von der bisherigen Linie abrückt, bis jetzt haben sie ja ihm ja noch eher die Stange gehalten - was dann im Nachbericht gestern schon eher in eine andere Richtung ausgeschlagen hat.

So oder so, recht hatte er der Roman. Auch der Helge im Studio, der jeden Ansatz einer Idee vermisst hat. Ich bin zwar eigentlich auch einer der Menschen, der sagt, man soll Trainer nicht wegen ein paar schlechten Spielen vor die Tür setzen - aber in dem Fall kann man ganz klar eine absteigende Tendenz erkennen, Spielerisch wie taktisch hat man sich in den letzten 2 Jahren eher zurückentwickelt statt dazugelernt. Punkteschnitt hin oder her, wenns stabil bergab geht muss man lieber früher als später die Reißleine ziehen. Da helfen auch keine gemeinsamen Mittagsessen, Männergespräche oder Floskeln a la "das müssen wir ansprechen, das müssen wir das nächste Mal besser machen, das können wir eigentlich besser, unter FF haben wir das erste mal die EM KO-Phase erreicht". Ja, ohne Foda wärs vlt sogar das Viertelfinale geworden. Im echten Leben und schon gar nicht im Leistungssport kann man sich von Hättiwaridati was kaufen. Kettensäge!

[Wolfinho]

Dieses "Es war nicht alles schlecht, aber vieles nicht gut" von Laimer ist eigentlich eine schöne Zusammenfassung der Geschichte des Österreichischen Fußballs. 

[miffy23]

Wolfinho schrieb vor 58 Minuten:

Dieses "Es war nicht alles schlecht, aber vieles nicht gut" von Laimer ist eigentlich eine schöne Zusammenfassung der Geschichte des Österreichischen Fußballs. 

Gehört in die nächste "Best of ORF-Fussball".

[Joke]

Im Endeffekt haben wir zu wenig Tore bekommen. Hätten sie uns wieder 0:4 abgeschlachtet, wäre Foda am Wochenende weg. So wird halt wieder weitergewurschtelt, weil eh alles passt.
Sieg gegen Färöer auswärts, nur 0:1 gegen den überlegenen Gruppensieger verloren auswärts. Alles gut.

[Leaving Las Vegas]

Joke schrieb vor 2 Stunden:

Im Endeffekt haben wir zu wenig Tore bekommen. Hätten sie uns wieder 0:4 abgeschlachtet, wäre Foda am Wochenende weg. So wird halt wieder weitergewurschtelt, weil eh alles passt.
Sieg gegen Färöer auswärts, nur 0:1 gegen den überlegenen Gruppensieger verloren auswärts. Alles gut.

Nein hätte nichts geholfen, die Aussagen vom Schöttel und Co. wären genau die gleichen gewesen. Mit dem Hinweis, zu ersten mal, auf die ach so gute EM. Das einzige Gute ist das wir keinen Punkt gemacht haben so dass wenigstens die Diskussion angestoßen wurde, wenigstens ein bisschen

Heute habe ich irgendwo gelesen dass Foda meinte die nächsten 2 Spiele müssen positiv gestaltet werden. Mir kommt so vor dass habe ich auch schon öfter gelesen.

bearbeitet 14. Oktober 2021 von Leaving Las Vegas