Steffo . Beitrag melden Geschrieben 26. Februar 2004 (bearbeitet) Wie immer: Diese Spielerinfo ist © by austriansoccerboard.com Wenn euch diese Info gefällt verlinkt hierher, kopiert sie aber nicht einfach woanders hin, THX ! Name: Ailton Concalves da Silva Position: Sturm Nationalität: Brasilien Größe: 1.77 Gewicht: 74 Bisherige Vereine: Tigres Monterrey, Universidad de Nuevo Leon, Guarani FC Campinas, Santa Cruz FC Recife, Mogi Mirim EC Bundesliga-Einsätze/Tore: 136/60 Europapokal-Einsätze/Tore: 16/4 Länderspiele/Tore: 0/0 Größte sportl. Erfolge: DFB-Pokal-Sieger 1999, Deutscher Meister 2004 brasilianischer Torschützenkönig 1997 bei Guarani FC Campinas Persönliches: ledig, 2 Kinder (Maria-Fernanda, Alexandra Rosali) Die meisten brasilianischen Fußballspieler träumen davon in Europa unterzukommen und dort ihr Geld zu verdienen, da die südamerikanischen Klubs finanziell mit den großen europäischen Klubs nicht mithalten können. Die meisten bevorzugen warme Länder wie Spanien, Italien und Portugal, doch als Werder Bremen 1998 bei Ailton anklopfte nahm er die Herausforderung an und zog in das kalte Bremen. Als er ankam hatte er einen Kulturschock. Er sagte:“ Du kommst in ein fremdes Land, verstehst kein Wort, frierst dich zu Tode und wirst dann nicht einmal eingesetzt.. Da kannst du als Fußballer lieber sterben. Was war vor Bremen Ailton hatte ein Jahr zuvor seine beste Saison gespielt. Er wurde mit Guarani FC Campinas 1997 brasilianischer Torschützenkönig und obwohl er sehr mit seiner Heimat verbunden war, wollte er den Sprung nach Europa wagen. Geboren wurde Ailton Concalves am 19.Juli 1973 im Nordosten des Landes, im kleinem Ort Mogeiro. Ailton wuchs mit seinen vier Brüdern und drei Schwestern auf dem Land auf und bis heute kann er Großstädte nicht leiden. Sein Vater besitzt eine Ranch und schon von klein auf gab es für Ailton nur zwei wichtige Sachen. Seine Pferde und Fußball. Die Liebe zu seinen Tieren ging sogar so weit, dass er ein Angebot eines Vereines aus Sao Paulo ausschlug, weil er seine Pferde zu sehr vermisste, aber auf rat seiner Mutter zog Ailton ein wenig später doch aus Mogeiro weg um woanders Fußball zu spielen. Ailton blieb nie besonders lange bei einem Verein, seine Stationen waren das mexikanische Monterrey, wo er seine Frau Rosalie kennen lernte und die Vereine Universidad de Nuevo Leon, Santa Cruz FC Recife, Mogi Mirim EC, Guarani FC Campinas Ailton im kalten Deutschland Der Wechsel nach Deutschland brachte wie schon oben angeschnitten heftige Probleme mit sich. Ailton war die Kälte nicht gewöhnt, er verstand kein Wort und die Trainingsmethoden eines Felix Magath machten ihm am meisten zu schaffen. Geholt wurde der Brasilianer damals um 5 Mio Mark von Wolfgang Sidka, der dann aber eben Magath den Trainerposten überlassen musste. Ailton, der damals teuerste Transfer den die Bremer getätigt hatten, wurde schon als Fehlkauf abgeschrieben und seine Kritiker, allen voran Max Merkel nahmen sich kein Blatt vor den Mund:“ Aus welcher Konditorei in Brasilien haben sie den Pudding auf zwei Beinen rausgeworfen ?“ Aber auch sein damaliger Mitspieler Andi Herzog sagte über den Brasilianer:“ Der ist wohl gerade in der Eisdiele gewesen, als die Brasilianer Kombinationsfußball durchgenommen haben.“ Aber Ailton gab nicht auf und kam immer besser zurecht. Er traf andere Brasilianer, die bei unterklassigen Vereinen in der Umgebung spielten und er konnte sich mit seinen Mitspieler Christian Brand und Rade Bogdanovic ein wenig auf Spanisch unterhalten. Nach seiner ersten Saison in der er nur 4 Mal von beginn an spielte (8 Einwechslungen) und 2 Tore erzielte wurde es aber besser. In der Saison 19999/00 erzielte er in 29 Spielen (24 von Beginn) 12 Tore und ab diesem Zeitpunkt kam er immer besser in Fahrt. Er wurde zum Stammspieler, bekam mit Thomas Schaaf einen Trainer, den er akzeptierte und der ihm beibrachte, dass er in Deutschland nicht immer nur brasilianisch Spielen darf, sondern auch ein Auge auf seine Mitspieler haben muss und obwohl Ailton noch immer als ballverliebt gilt, ist er längst nicht mehr so eigensinnig wie zu Beginn seiner Karriere. In seinen nächsten Saisonen schoss er 14, dann zwei Mal 16 Tore. Momentan hält der Brasilianer, der ab nächster Saison für Schalke stürmen wird bei fantastischen 19 Toren in 20 Einsätzen und führt damit die Torschützenliste an. Seine Stärken und seine Schwächen Ailtons Stärke ist seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und auch wenn er extrem pummelig aussieht, so hat er einen unglaublich Antritt. Auf den ersten Metern kommen nur wenige Spieler mit ihm mit. Zudem ist er technisch stark, kann aus allen Lagen Tore erzielen, setzt seinen Körper geschickt ein und verliert auch in den entscheidenden Augenblicken nicht seine Nerven. Ailtons Schwäche ist seine Disziplin. Er hat sich zwar schon stark verbessert, aber es herrscht trotzdem jedes Mal ein Rätselraten, ob der Star rechtzeitig vom Heimaturlaub zurückkehrt. Früher war Ailton auch recht eigensinnig, aber mittlerweile legt er den Ball schon viel öfter für seine Kollegen auf. Mit Gewichtproblemen hat Ailton natürlich auch zu kämpfen. Ailton und die Nationalmannschaft Ein Traum blieb jedoch noch unerfüllt. Er wurde noch nie ins Nationalteam einberufen, was daran liegt, dass die Deutsche Bundesliga einen weit geringeren Stellenwert in Brasilien hat, als etwa die spanische. Zudem hat er gerade auf seiner Position Unmengen von Konkurrenten. So entstanden Gerüchte, ob er nicht für andere Länder in die „Schlacht“ ziehen wird, zuerst war Deutschland im Gespräch, jetzt ist es Katar, welches mit ausländischen Stars die WM erreichen möchte und diese gut entlohnen würde. Allerdings ist Ailton sehr stark mit seiner Heimat verbunden und ich kann mir vorstellen, dass er weiter auf seine Chance hofft für Brasilien zu spielen. Und die hätte er sich mittlerweile verdient. bearbeitet 25. Mai 2004 von Steffo 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
chinomoreno Im ASB-Olymp Beitrag melden Geschrieben 26. Februar 2004 Sehr gute Info "Aus welcher Konditorei in Brasilien haben sie den Pudding auf zwei Beinen rausgeworfen ?" Dachte zu Beginn genauso. Ich kann mich noch daran erinnern wie er bei Bremen vorgestellt wurde. Hab das damals im TV gesehen und dachte das wäre irgendeine Art von Gag oder so, konnte mir nicht vorstellen, dass das ein Fussballer sein sollte. Und vorher hatte irgendein Bremer Funktionär seine Laufstärke geprießen. Dachte schon, dass er im ersten Match am Feld gleich nach 20 Minuten zusammenbricht. Aber er hat es geschafft alle eines Besseren zu belehren, ich finde man kann ihn gut mit Romario vergleichen, genau der selbe Spielertyp mit diesem mörderischen Antritt. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Steffo . Beitrag melden Geschrieben 25. Mai 2004 Nachtrag: Ailton ist nun also zum ersten Mal deutscher Meister geworden und schlußendlich ist er auf 28 Tore gekommen; seit 1980/81 hat niemand mehr so viele Tore in einer Saison in Deutschland gemacht (damals Rummenigge 29) 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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