Feuerwerkskörper rettet Pichlers Leben


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JUSTICE
Ein Fußballmatch wurde zum Spiel des Lebens

von Christoph Geiler

Plötzlich wurde es still im Tivolistadion. Gespenstisch still, beklemmend ruhig. Unterbrochen nur von den hektischen Schreien der Spieler, den lauten Rufen nach Hilfe. Und auf einmal war sie da, die Erinnerung. An Marc-Vivien Foé, an Miklos Feher, an die tragischen Ereignisse der letzten Zeit. Die Angst vor dem Tod am Spielfeld war allgegenwärtig.

CRASH 3. Minute, Wacker gegen Wörgl: Manuel Pichler (22) stößt am Strafraum mit seinem Wörgler Teamkollegen Miron Muslic zusammen. Frontal. Fatal. Folgenschwer. Während Wörgl den Angriff fortsetzt, Muslic sich wieder aufrappelt, bleibt Pichler regungslos liegen. Es dauert fast eine halbe Minute, bis die Mitspieler auf den Verletzten aufmerksam werden, bis der Ernst der Lage erkannt ist. "Es war grausig", erinnert sich Roman Stary.

Der Wacker-Routinier ist einer der ersten bei Manuel Pichler. Der Wörgler Spieler ist bewusstlos. Er atmet nicht mehr. Beim Crash hat Pichler die Zunge verschluckt. "Ich hab' probiert, sie ihm heraus zu holen, aber der Kiefer hat sich nicht öffnen lassen. Der war völlig blockiert", sagt Stary.

Inzwischen hat sich eine Spielertraube gebildet. Auch die Masseure und Wacker-Vereinsarzt Markus Reichkendler sind aufs Feld gestürmt. Auch sie scheitern am Versuch, Pichlers Mund zu öffnen. "Er hat sich total verkrampft, ist blau angelaufen. Da geht's dann um Sekunden", meinte Reichkendler. "Ich hab' gewusst, dass wir ihm den Mund mit einem Gegenstand aufmachen müssen, ich hab den Spielern gesagt, dass sie was holen sollen."

HILFSMITTEL Reichkendler nimmt den erstbesten Gegenstand, den die Spieler finden konnten: Ein Plastikteil eines Feuerwerkskörpers, den die Fans vor dem Match am Spielfeld abgebrannt hatten, wird zum Lebensretter. "Das war genau das, was ich gebraucht hab'. Damit haben wir dann seinen Kiefer auf bekommen und die Zunge rauf geholt."

Der Rest ist medizinische Routine. Noch am Spielfeld kommt Manuel Pichler wieder zu Bewusstsein, beim Abtransport auf der Krankenbahre wechselt der Tiroler bereits erste Worte mit Trainer Werner Schwarz.

Pichler musste die Nacht in der Klinik verbringen. Eine schwere Gehirnerschütterung, zwei große Beulen, eine aufgeplatzte Oberlippe und Kopfschmerzen sind die Andenken an den fatalen Crash im Derby. Gestern durfte Pichler wieder nach Hause.

Der Schock über Pichlers Verletzung relativierte die 2:5-Niederlage im Prestige-Duell. "Ich kann mich nicht darüber ärgern, dass wir ein 2:0 aus der Hand gegeben haben. Es zählt nur eines: Dass Manuel nicht mehr passiert ist", sagt Werner Schwarz.

Manuel Pichler war nicht der einzige Wörgler Pechvogel. Für Namensvetter Robert Pichler, der für ihn eingetauscht worden war, endete das Derby mit einem Bruch des Mittelhandknochens.

Quelle: www.kurier.at

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