Depé - Eine Legende


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Wer Depé war? Depé war einfach Depé. Eine Legende. So wie Depé wollten alle sein. Er ist unser Vorbild.“ Es fällt Jamel, dem heutigen Präsidenten der MTP nicht leicht, den Gründer der Gruppe zu beschreiben. Der Respekt und die Ehrfurcht sind allerorten zu spüren, egal wen man fragt, egal in welcher Kurve oder Gruppe: Depé ist das Idol. Der Held. 1987/88, bei seinem ersten Spiel im Vélodrome findet sich Patrice de Péretti mitten im Winners-Block wieder und ist sofort von der Leidenschaft infiziert. Schnell wird er zu einem der Capos; sein Markenzeichen: Oberkörper frei. Immer. Ob bei –5 Grad beim Europapokalspiel in Moskau oder in der Augustsonne im Vélodrome. Er ist immer dabei. Immer. Von 1991 an verpasst er kein Spiel mehr, ob international, Liga, Pokal oder Freundschaftsspiel.

Seine Leidenschaft ist unbändig und ansteckend, er gilt den anderen als Marseilles Fan Nr.1. Bernard Tapie, der Clubpatron, schenkt ihm persönlich seine Europapokalsiegermedaille und lädt ihn zum Weltpokalfinale nach Tokio ein – eine Fahrt, die aufgrund der Sanktionen gegen den Club nie stattfand.

Nach sechs Jahren bei den Winners und dem Zwangsabstieg von OM ist es für Depé Zeit, Neuland zu erschließen: Er will das Feuer in die Nordkurve tragen und gründet Marseille Trop Puissant, Marseille übermächtig. Kein unpassender Name, denn als er kurz vor einem Zweitligaspiel von der Polizei in Gewahrsam genommen wird, weigert sich OMs Mannschaft zum Spiel anzutreten. Tapie erreicht schließlich seine Freilassung.

Als er nach sieben Jahren an der Spitze der MTP am 28. Juli 2000 stirbt, hinterlässt er eine Gruppe mit fast 3.000 Mitgliedern – und eine Lücke, die seitdem niemand füllen konnte und wollte. Zu Ehren des „Fou torse nu“, des „Oberkörper-frei-Verrückten“ benannten die Supporter die Nordkurve in Virage Depé um. Ein Gedenkstein erinnert an die Legende der Marseiller Ultrabewegung.

Das große Porträt der Fanszene von Olympique Marseille findet sich in der Juni-Ausgabe des Stadionwelt-Magazins, das hier bestellt werden kann. Auf acht Seiten alles über die Geschichte der Szene, „Freunde und Feinde“ sowie die unterschiedlichen Ultra-Gruppen.

Quelle: Stadionwelt.de

Absolut zu empfehlen,

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