Schwarzgeld in der Liga?


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Wien - Wacker-Tirol-Spieler Dennis Mimm wurde auf Grund von Aussagen zum Thema Schwarzgeld in einem Interview mit der Tiroler Zeitung "Neue" von der Bundesliga angezeigt und muss zu einem noch nicht festgelegten Termin vor dem Ethik-Komitee der Liga aussagen.

Mimm hatte bereits Ende November u.a. gemeint, dass die Spieler teilweise drei Verträge hätten: "Einen offiziellen für den Verein, einen für die Bundesliga und einen, der dann wirklich zählt."

Mimm vor Ethik-Komitee

Bundesliga-Präsident Martin Pucher meinte dazu am Mittwoch: "Vorm Ethik-Komitee soll er erklären, wie seine Aussagen zu verstehen sind."

Die Lehren aus diesem Fall sollen dann laut Pucher auch in die am 7. Dezember bei der Liga-Jahreshauptversammlung beschlossene Verschärfung der Lizenzierung einfließen.

"Wo gehobelt wird, fallen auch Späne"

Zum Thema Schwarzgeld äußerte sich der Burgenländer folgendermaßen: "Fußball-Vereine sind wie Wirtschaftsbetriebe. Und wo gehobelt wird, fallen auch Späne. Das ist kein fußball-spezifisches Problem."

"Man muss sich ja nur das Thema Schwarzarbeit in der Wirtschaft anschauen. Trotzdem bin ich mir sicher, dass der überwiegende Teil unserer Vereine solide und seriös arbeiten."

Mehr Eigenverantwortung bei Kickern

Die Liga will trotz allem Regeln aufstellen, um das Problem so gut wie möglich in den Griff zu kriegen. Dabei sollen die Kicker mehr Eigenverantwortung übernehmen müssen.

Demnach sollen die Spieler im Rahmen der Lizenzierung eine schriftliche Erklärung abgeben, ob es vom jeweiligen Klub noch Zahlungsrückstände gibt.

"Das wäre eine klare Hilfestellung für den Lizenzsenat und auch die Vereine", betonte Pucher.

Mimm: "Werde Stellung nehmen"

Der vors Ethik-Komitee geladene Mimm meinte: "Ich werde dort erscheinen und dazu Stellung nehmen. Dort werde ich erklären, was ich gesagt und wie ich es gemeint habe."

Mimm will zum jetzigen Zeitpunkt zu diesen Themen öffentlich nicht Stellung nehmen und hofft, dass die Sache rasch geklärt werden kann.

"Eigentlich hätte ich mir die Anhörung noch vor Silvester gewünscht, aber vielleicht klappt es nach den Feiertagen", hofft der Wacker-Defensivmann.

Quelle APA

Meiner Meinung nach ist diese Problem im Österreichischen Fussball weiter verbreitet als manche glauben möchten und bisher ganz einfach von allen Seiten toleriert worden.

Diese Toleranz kann sich aber ganz schnell aufhören wenn Spieler wie Mimm so SAUBLÖD sind und öffentlich über solche Praktiken sprechen.

Denn das kann und muss normal sogar der Anlass dafür seine das die Finanz und die Krankenkasse die Zahlungsgebahrungen des Vereins genauer unter die Lupe nehmen und das wäre dann sicher sehr unlustig für den Verein.

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JUSTICE

ja, da kommt scheinbar wieder eine tirol-antipathie durch, die deine subjektive wahrnehmung dieser texte beeinflusst.

Dennis Mimm klagt an: Schwarzgeld in der Bundesliga

Keine Zukunfsvorsorge? Für Dennis Mimm sind die Vereine schuld, die immer noch schwarz Löhne auszahlen.

Wacker-Spieler Dennis Mimm kennt die Zustände in der Alpenrepublik.

Bild: Reuters/Plankenauer

Österreich bietet Fußball-Profis die schlechtesten Zukunftsperspektiven für die Zeit nach ihrer sportlichen Karriere. Das belegt eine Studie anhand von 21 europäischen Ländern (die NEUE berichtete). Wacker-Spieler Dennis Mimm hätte dafür keine Studie gebraucht. Er kennt die Zustände in der Alpenrepublik und prangert sie mit deutlichen Worten an.

"In anderen Ländern gibt es Modelle, bei denen man eine gewisse Abgabe vom Lohn für die Vorsorge weglegt", weiß Mimm: "Bei uns gibt es nichts." Keine Kollektivverträge für Fußballer, keine Modelle diesbezüglich und keine Steuererleichterung wie in vielen anderen Ländern.

Weitreichende Auswirkung

Dabei kämpft die Vereinigung der Fußballer (VdF) schon länger für praktikable Modelle. Verbittert. Verzweifelt. Erfolglos. "So lange in einigen Vereinen die Spieler noch schwarz gezahlt werden, werden sich diese Vereine immer gegen solche Verträge querlegen", klagt Mimm das Geschäftsgebaren von nicht genannten Klubs als VdF-Spielervertreter der Bundesliga an.

"Wenn es solche Fonds geben sollte, dann müssten diese Vereine alles offen legen und das können sie nicht." Den FC Wacker Tirol nimmt er von dieser Kritik aus.

Zeitweise hätte ein Spieler bis zu drei Verträge! "Einen offiziellen für den Verein, einen für die Bundesliga und einen, der dann wirklich zählt." Wie die Klubs dies anstellen, kann der 23-Jährige nicht sagen. "Aber dadurch, dass wir überall Präsidenten haben, die selber die Spielregeln bestimmen, ist ziemlich viel Handlungsspielraum da."

Für den Wacker-Verteidiger hat das Problem Schwarzgeld im österreichischen Fußball aber noch weitreichendere Auswirkungen: "Durch das maßgebliche schwarz zahlen, kommen die anderen Vereine in die Bredouille mit ihren Zahlungen."

Vereine in Bredouille

Die Konkursserien in Österreich sind bekannt. Insgesamt sechs Vereine mussten in der nahen Vergangenheit die Luft aus dem Profifußball lassen. Darum versteht Mimm auch nicht, wie Klubs, die schon finanzielle Probleme haben, immer wieder den Spielbetrieb aufrechthalten dürfen. "Viele Vereine bekommen eine Lizenz, die keine bekommen sollten", weiß Mimm.

Diese Schwierigkeit ist dann auch wieder verantwortlich für das Ausgangsproblem. Denn finanziell geschüttelte Klubs werden sich nicht für einen Kollektivvertrag für die Fußballer aussprechen. "Die werden in dieser Richtung sicher nichts machen."

Mimm weiß wohl, dass er hinsichtlich dieser Probleme im österreichischen Fußball derzeit gegen Windmühlen kämpft und nimmt seine Zukunft daher selbst in die Hand. Mit verschiedensten Versicherungen und Geldanlagen muss er um seine persönliche Zukunft nicht bangen.

www.tirol.com / Die NEUE - 29.11.2006

oder glaubst nit der wär schon längst suspendiert wenn er damit den FC Wacker gemeint hätt? depp?

bearbeitet von badest

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mein neues Zuhause

Mimm wird natuerlich eh einen Rueckzieher machen, aber trotzdem schoen das jemand mal angesprochen hat. Natuerlich werden diese Praktiken vollzogen und selbst bei den Vereinen wo geäußert wird sie haben eine lupenreine weiße Weste wuerd ichs gern genauer wissen. In meinen Augen kann sichs kein Verein leisten vor der Finanz die richtigen Vertraege herzugeben. Alles schwarz und unter der Hand von der letzten bis in die oberste Spielklasse!

Und abschließend moecht ich nur anmerken ich glaub nicht, dass irgendjemand im oester. Fußball das abstellen will auch wenns eh jeder weiß der drinnen ist, denn dann gehts mit einigen Vereinen noch schneller bergab als es eh schon geht. Nebeneffekt waere aber vielleicht mal die laengst faelligen billigeren Vertraege und Provisionen aber das sind wohl leider nur Hirngespinste.

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JUSTICE
Werd nicht gleich wieder persönlich. In dem APA Artikel auf Sport 1 war nichts anderes anzunehmen.

dann recherchier gefälligst nach, bevor du persönlich gegenüber einem Wacker-spieler wirst ("SAUBLÖD", "Spinner?")!

nachdem der FC Wacker und Dennis Mimm (der persönlich vom wirtschaftlichen erfolg oder misserfolg abhängig ist und davon profitiert oder gehaltseinbußen erleiden muss) durch ein illegales verhalten der anderen vereine schaden erleiden, wird Mimm seine aussagen selbstverständlich nicht zurückziehen, sondern - sollte er beweise haben - sie sogar noch präzisieren, davon bin ich überzeugt. und das mit voller rückendeckung der spieler-gewerkschaft.

bearbeitet von badest

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Top-Schriftsteller

Na dann hat das Forum wieder mal seinen Teil dazu beigetragen das ich auch erfahre was in Tiroler Zeitungen steht. Die bekomme ich nähmlich nicht zu sehen.

Fakt ist auf jeden Fall das ohne Schwarzgeld schon in der Regionalliga rein gar nichts geht. Würde die Finanz ihre Aufgabe wirklich wahrnehmen und jedem berechtigten Verdacht auf Steuerhinterziehung nachgegen, wäre der österreichische Fussball über Nacht mausetot. Allein deshalb bin ich gespannt was bei dieser Anhörung rauskommt.

Allerdings sind die Verniedlichungen von Pucher, von wegen wo gehobelt wird fallen Späne, eigentlich schon ein Indiz dafür, das die Sache im Sand verlaufen wird.

Wahrscheinlich wird es auch besser sein so. Denn wie gesagt. Wenn wirklich durchgegriffen würde, wäre der Fussball in Österreich total am Ende.

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JUSTICE
Na dann hat das Forum wieder mal seinen Teil dazu beigetragen das ich auch erfahre was in Tiroler Zeitungen steht. Die bekomme ich nähmlich nicht zu sehen.

achwas, der "nähmlich-dämlich" spruch sagt eh alles, denn ich zitierte einen artikel, der unter www.tirol.com jedermann frei zugänglich ist und internet-zugang hast du ja. viel mehr glaube ich, dass bei dir noch immer ein FC Tirol-verfolgungswahn durchschlägt und du dem FC Wacker einfach nicht zutraust, transparent und korrekt zu wirtschaften, warum auch immer.

zu guter letzt noch eine artikel-sammlung einer österreichweiten zeitung, die würdest auch du zu lesen bekommen, glaub mir.

Schwarzgeld

Eine schöne Bescherung

Die honorigen Herren müssen eine ziemlich weiße Weste haben. Andernfalls wäre der Auftrag zur Prüfung nicht in diesem Einklang erfolgt. Nun gut, der eine oder andere hatte in der scheinbaren Vorfreude auf das Weihnachtsfest natürlich gefragt, ob das denn wirklich notwendig sei. Aber so richtig dagegen war niemand.

Im Justizpalast

Am 7. Dezember beschließen die Vertreter der T-Mobile-Bundesliga im Wiener Justizpalast eine Untersuchung der Causa Dennis Mimm. Der Tirol-Profi, neuerdings Spielervertreter in der Vereinigung der Fußballer (VdF), hatte es gewagt, in einem Interview mit der Neuen von dunklen Machenschaften zu sprechen: "So lange in einigen Vereinen noch schwarz gezahlt wird, werden sich die Klubs immer gegen Kollektivverträge wehren." Auch Mimms Nachsatz erforderte Mumm: Zeitweise habe ein Spieler bis zu drei Verträge. "Einen offiziellen für den Verein, einen für die Liga, und einen, der wirklich zählt."

Schwarze Kassen in der Bundesliga? Eine Lizenzierungsverfahren für schwarze Maler und weiße Anstreicher?

Eine schöne Bescherung.

Mimm muss mit einer Ladung vor das Ethik-Komitee rechnen, obgleich sich in der Liga Stimmen mehren, die ein sanftes Einschlafen des sensiblen Themas wünschen.

Rapid erhebt Einspruch (siehe rechts). Die Grünen haben wie auch Austria, Red Bull Salzburg oder Wacker Tirol eine weiße Weste. Freilich gilt für alle Bundesligavereine die Unschuldsvermutung. Auch wenn der VdF-Vorsitzende Oliver Prudlo behauptet: "Mimm hat nicht gelogen. Wir prangern das seit Jahren an, die Liga reagiert nicht. Es gibt überall schwarze Schafe. Im Fußball kommt verschärfend die Wettbewerbsverzerrung dazu. Klubs, die sauber arbeiten, sind die Angeschmierten." Mimm wird im Ernstfall eine Fülle schriftlicher Beweise vorlegen.

Razzia

Erst Mitte Dezember kam es beim FC Kärnten zu einer Großrazzia der Finanz. In einer Aussendung wies Präsident Josef Steindorfer jegliche Verbindung mit Geldflüssen nach Zypern von sich.

Dem KURIER liegt ein Vertrag aus dem Juli 2001 vor, der eine stille Partnerschaft ("sleeping partnership") eines ehemaligen FCK-Spielers mit der Firma Powersport Ltd. 12, Pindarou street, CY-1060 Nicosia, ID-No.: 69419, belegt. Zudem gibt es eine "Bestätigung", in der dem Spieler von Steindorfer und Manager Hafner versichert wird, dass der Klub für alle Abgaben und Steuern aus dem Vertragsverhältnis mit Powersport haftet. Zudem gibt es handschriftliche Vereinbarungen und hochoffizielle Verträge (siehe links oben) des selben Spielers für den selben Zeitraum, die massive Unterschiede in den Geldbeträgen aufweisen.

Handschriftlich: 20.000 DM Fixum (10.174 Euro). Hochoffiziell: S 30.000 (2180 Euro). Eine seltsame Diskrepanz. Nur ein Rechenfehler?

In der Red Zac Liga gibt es wohl noch eigensinnigere Vertrags-Gestalter: Kapfenberg führte in einer Vereinbarung (links) sogar schriftlich an, dass die Geldsummen im offiziellen ÖFB-Vertrag nicht immer für bare Münze genommen werden müssen.

Kurier, 26.12.2006

Nachgefragt

"Das Verfahren ist für die Jetti-Tant'"

Rapid-Präsident Rudolf Edlinger, 66, über die Prüfung der brisanten Vorwürfe.

KURIER:Waren auch Sie überrascht, als Dennis Mimm von Schwarzgeld-Verträgen bei Liga-Klubs sprach?

Rudolf Edlinger: Ich halte Mimm für einen vifen Burschen. Wenn man zur dümmsten Einheit der Fußballer gehörte, wäre man ja nicht Vertreter der Bundesliga-Spieler. Wenn Mimm so etwas sagt, muss etwas dahinter sein. Deshalb habe ich eine Prüfung verlangt.

In der Liga gibt es Tendenzen, die Sache unter den Tisch zu kehren . . .

Dann wird Rapid einen offiziellen Antrag stellen. Ich glaube nicht, dass es dem österreichischen Fußball gut tut, wenn solche Vorwürfe ununtersucht in der Öffentlichkeit gesagt werden können.

Welche Konsequenzen wird die Liga ziehen, wenn Mimm, wie VdF-Chef Oliver Prudlo meint, "sicher nicht gelogen" hat?

Wenn es solche Unterlagen gibt, ist das ein Steuervergehen. Wer schwarz zahlt, hinterzieht Steuern. Ich gehe davon aus, dass Liga-Präsident Martin Pucher keinesfalls Steuerbetrug decken möchte.

Was halten Sie vom Lizenzierungsverfahren?

Es ist in dieser Form für die Jetti-Tant'. Leider zum Krenreiben.

Kurier, 26.12.2006

Das Oberhaupt fordert Kopfarbeit

Der Tiroler Berufsfußballer Dennis Mimm hat mit seinen Aussagen zu fragwürdigen Sitten bei vertraglichen Abmachungen zwischen Spielern und diversen Klubvertretern für Aufsehen gesorgt. Thema Schwarzgeld - eines der dunklen Kapitel im Profifußball. Die österreichische Bundesliga ist gefordert. Auch ihr Präsident, Martin Pucher.

Kurier: Wie reagiert die Bundesliga auf die Anschuldigungen aus dem Spieler-Lager?

Martin Pucher: Die Klubvertreter haben am 7. Dezember nach der Insolvenzgeschichte bei Sturm Graz einer radikalen Überarbeitung der Lizenzierung zugestimmt. Es soll eine Kontrolle mit schärferen Zähnen geben, die sinnvoll und gemeinsam erarbeitet wird. Und es wurde ebenfalls eine Anzeige gegen Dennis Mimm bei der Ethik-Kommission beschlossen.

Sie gelten als Mann der Harmonie, der derartige Dinge nicht unbedingt in der Öffentlichkeit ausfechten will. Kommt Ihnen dieser Vorfall deshalb ungelegen?

Ach was, es wird immer so viel hineininterpretiert. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst, also muss wohl auch ich dabei gewesen sein. Ich bin für restlose Aufklärung. Einerseits tragen wir die Verantwortung für die Liga, andererseits stört mich jede pauschale Verurteilung. Die überwiegende Mehrheit der Vereine arbeitetet solide und seriös und ich breche für sie eine Lanze.

Aber gewisse Ungereimtheiten bei Vertragsabschlüssen sind doch ein offenes Geheimnis...

Im Fußball ist es wie in allen wirtschaftlichen Bereichen. Es gibt überall schwarze Schafe. Ich will ja nicht als naiv gelten und behaupten, dass alle Regeln immer und von jedem eingehalten werden. Aber man darf das nicht als spezifisches Problem betrachten. Es wird manchmal so getan, der Fußball komme ja gleich hinter der Kirche. Es arbeiten Menschen, und dabei fallen eben Späne und es passieren Fehler.

Was kann die Bundesliga dagegen tun?

Im Zuge der Lizenzierung sollen sämtliche Verträge vorgelegt werden. Und von der zuständigen Lizenzierungs-Kommission wird alles nach bestem Wissen und Gewissen geprüft.

Aber dabei bleiben Unterlagen vorenthalten. Verträge zum Beispiel, die geheim abgeschlossen wurden. Beginnt hier die Machtlosigkeit?

Gewisse Dinge werden zum Teil unterschiedlich gehandhabt, was zu einem verzerrten Wettbewerb führen kann. Jeder muss selber wissen, was er tut. Aber man darf nicht blauäugig sein, zu glauben, es werde künftig keine Ausreißer mehr geben.

Rapid-Präsident Rudolf Edlinger hat gemeint, das Lizenzierungsverfahren sei in dieser Form für die Jetti-Tant'. Verständlich?

Ich kenne den Rudi Edlinger. Er arbeitet seriös und ist für ständige Verschärfungen. Seit 2002 haben Verbesserungen sehr wohl etwas gebracht. Und es wird ein ungleich größeres Verständnis dafür aufgebracht. Man ist bereit, sich diesem Thema zu stellen. Die Tendenz geht ganz klar in Richtung Seriosität.

Was wird mit Dennis Mimm vor der Ethik-Kommission geschehen?

Ich war da noch nie bei einer Sitzung. Aber ich nehme an, dass er zu seinen Aussagen befragt wird und man wird überprüfen, was und wo da passiert sein könnte. Unabhängig davon, ein erster Schritt der Liga, Veränderungen herbeizuführen.

Gibt's dazu konkrete Lösungsvorschläge?

Es ist unumgänglich, auch die Spieler in die Verantwortung zu ziehen. Sie müssen den Kopf einschalten. Sie sind teilweise mit allem einverstanden, andererseits sind sie die Armen, wenn sie sie sich übervorteilt fühlen.

Wie soll diese Eigenverantwortung dokumentiert werden?

Ich kann dem Vorschlag viel abgewinnen, dass jeder einzelne Spieler vor dem Lizenzierungsverfahren schriftlich eine Erklärung abgibt, in der er bestätigt, keine Gehaltsrückstände mehr zu haben.

Wie soll dadurch die Gefahr der Zahlung von Schwarzgeld vermindert werden?

Jeder muss ja wissen, welchen Vertrag er mit seinem Verein abgeschlossen hat, was er zu bekommen hat und ob noch irgend welche Summen offen sind. Es wird alles transparenter. Man kann nicht mehr einfach so im Nachhinein hergehen, und irgendwelche Beträge einfordern.

Kurier, 27.12.2006

Steuer schnalzen

International wie national gilt in der Kickerbranche nur der Begriff netto. Wie ihre Dienstgeber die Steuerprobleme lösen, interessiert Spieler nicht. Oder doch? Der FC-Tirol-Profi Denis Mimm wird vor die Ethik-Kommission zitiert, weil er öffentlich anprangert, was ohnehin jeder Insider zu wissen glaubt: Dass allerorts Schwarzgeld im (Fußball-)Spiel sei. Bereits in den 50ern bilanzierten die Vereine mit zwei Büch'ln, von denen Finanzbeamte nur das erste sahen. Die Wiener waren die Ersten, die das "Steuer-Schnalzen" zum Kavaliersdelikt erhoben. Heute sind Rapid und Austria die Ersten, die aufschreien, wenn wer ihre weiße Weste anzweifelt, zumal sich die Großklubs aufgrund ihrer Abhängigkeit von staatsnahen Unternehmen gar nicht leisten können, Gelder am Fiskus vorbeizumogeln. Das mag ihre internationale Konkurrenzfähigkeit zusätzlich vermindern. National aber ist es notwendig, auch bei Liga-Konkurrenten den Sumpf trockenzulegen, weil um ihn sonst die letzten seriösen Sponsoren einen Bogen machen.wolfgang.winheim

Kurier, 27.12.2006

Die Spielergewerkschaft fordert Transparenz

Aufregung - Kein Feiertagsfriede im österreichischen Fußball. Nachdem Tirol-Verteidiger Dennis Mimm mit seiner Schwarzgeld-Behauptung die Liga in Aufruhr versetzt hatte, geht der Chef der Spielergewerkschaft, Rudolf Nowotny, in die Offensive. Ihn empört, dass Liga-Präsident Martin Pucher in seiner Reaktion auf Mimms Aussagen bloß die Spieler in die Pflicht nehmen will. Nowotny: "Alle unsere Angebote zu mehr Transparenz werden stets abgeschmettert." Auch die Verhandlungen über Kollektivverträge für Spieler seien abgebrochen worden.

Laut Nowotny bestehe gerade von Spielerseite her größtes Interesse, bei Verträgen für Klarheit zu sorgen, zumal dies Grundvoraussetzung für eine Pensionssystem plus Versicherung ist. "Wir haben 400 Spieler und 600 verschiedene Verträge. Dabei bräuchte man sich nur am niederländischen Beispiel orientieren." Dort gibt es einheitliche Verträge und ein einheitliches Pensionssystem. "Wem dort das nicht passt, der kann gehen.", behauptet der Geschäftsführer der Fußballergewerkschaft, der sich auch durch die Situation bei Sturm Graz mit viel Arbeit konfrontiert sieht: "Es liegen massive Spielerforderungen vor."

Kurier, 28.12.2006

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  • 1 month later...
JUSTICE
Mimm wird natuerlich eh einen Rueckzieher machen, aber trotzdem schoen das jemand mal angesprochen hat.
wird Mimm seine aussagen selbstverständlich nicht zurückziehen, sondern - sollte er beweise haben - sie sogar noch präzisieren, davon bin ich überzeugt.

also, siehe da:

Schwarzgeld-Vorwurf

Der Kläger liefert erste Beweise

Die honorigen Herren werden Augen machen. Auch dann, wenn die Rechtsgelehrten schon einiges gesehen haben in ihrem Nebenjob als Moral-Apostel des österreichischen Fußballs. Wenn Wolfgang Pöschl, Gerhard Luf, Hans Rzeszut und Gerhard Marischka unter dem Vorsitz von Rudolf Potocnik dieser Tage als Ethikkomitee zusammentreten, sollte hochbrisantes Material auf dem Tisch liegen.

Denn Dennis Mimm, 24-jähriger Berufsfußballer des FC Wacker Tirol, hat seinen Worten Fakten verliehen. Per Post übermittelte der Verteidiger, der Ende November als Vertreter der Spielergewerkschaft über Schwarzgeldzahlungen bei manch einem Klub geklagt hatte, nicht nur seine Stellungnahme.

Die Aussage

Im Anhang: ein Spieler, zwei Verträge. Klub- und Spielername wurde von Mimm jedoch mit schwarzen Balken verdeckt.

"Als gewählter Spielervertreter der Vereinigung der Fußballer habe ich in vielen Gesprächen mit meinen Kollegen zur Kenntnis nehmen müssen, dass bei der Auszahlung der Gehälter bei manchen Vereinen ungehindert so genannte 'Steuer schonende'Modelle zur Anwendung gelangen", notiert der Tiroler am 23. Jänner. Und weiter: "Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich aus Gründen der Wahrung der Anonymität nicht befugt bin, die konkreten Namen der Spieler und Vereine zu nennen. Zum Beweis meiner getätigten Aussagen darf ich Ihnen jedoch . . . ein entsprechendes Vertragsmuster als Beispiel übermitteln."

Mimms Ziel: die Etablierung eines Kollektivvertrags. Zudem fordert er an der Seite von VdF-Chef Oliver Prudlo ein Pensionsmodell, in das Vereine verpflichtend einen Gehaltsanteil einzahlen sollten. "So lange aber in einigen Vereinen die Spieler noch schwarz gezahlt werden, werden sich diese Vereine immer gegen solche Verträge quer legen", hatte Mimm in seiner November-Anklage gemeint.

Die Drohung

Vor allem die Wiener Traditionsklubs, die keine Steuer schonende Politik betreiben, wollen den Wettbewerb nicht durch eventuelle Tricksereien verzerrt sehen. Auch aus diesem Grund ließen Rapid und Austria Anfang Jänner als gläserne Vereine tief in die nackten Budgetzahlen blicken.

Rapid-Boss Rudolf Edlinger fragt sich nun, ob es nicht sinnvoller wäre, die Bilanzen der Profiklubs zukünftig von unabhängigen Richtern prüfen zu lassen: "Das Lizenzierungsverfahren ist zum Bröselreiben. Ich überlege ernsthaft, heuer keine Lizenzunterlagen mehr abzugeben", droht der ehemalige Finanzminister. Eine große Koalition mit dem Erzrivalen ist wahrscheinlich. "Ich werde das auch der Austria vorschlagen. Wir könnten gemeinsam ein Zeichen setzen."

Zerbröselt hätte es beinahe auch den SK Sturm. Seit gestern scheint alles in Butter. Ausgleich geglückt, Klub gerettet, Tradition gewahrt. Nur manch Kleingläubiger kann sich dafür nichts kaufen. Und die Optik, die ist schon wieder schief. Werden neue Spieler a la Mario Haas aus privaten Taschen bezahlt, werden nicht nur Ausgleichsbestimmungen umkurvt. Auch das Lizenzverfahren verliert seine Sinnhaftigkeit. Oder prüfen die Lizenzmanager der Liga neuerdings auch den spendablen Wirten von nebenan.

Kurier Wien/ Kurier Länder, 26.1.2007

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  • 2 weeks later...
JUSTICE
Mimm zwei: Ein wackerer Kerl legt doppelte Verträge vor

T-Mobile-Liga - Dennis Mimm sieht schwarz. Vor allem, wenn er die beiden Verträge betrachtet, die er zur Dokumentation seiner Aussagen an die Bundesliga sandte. Mimm, 23, Fußballprofi beim FC Wacker Tirol, im Nebenjob Vertreter der Spielergewerkschaft (VdF), hatte bereits im Dezember ungeschminkt die Schwarzgeld-Praktik in der Bundesliga angeprangert. Heute muss der Mann mit dem Mumm vor dem Ethik-Komitee erscheinen. "Ich will nicht, dass es heißt: ,Der redet nur in den Tag hinein", sagt er. "Ich stehe dazu und mache keinen Rückzieher."

Mimm wird, begleitet vom neuen VdF-Vorsitzenden Oliver Prudlo, seine schriftlichen Erklärungen vom 23. Jänner untermauern. Darin heißt es: "Als gewählter Spielervertreter habe ich in vielen Gesprächen mit meinen Kollegen zur Kenntnis nehmen müssen, dass bei der Auszahlung der Gehälter bei manchen Vereinen ungehindert sogenannte ,steuerschonendeModelle zur Anwendung gelangen." Als Beweis legte Mimm doppelte Verträge vor, die Anonymität wurde mit schwarz übermalten Namen gewahrt. Laut KURIER-Informationen stammt das kreative Konstrukt von einem Klub aus dem südlichsten Bundesland.

Mimm wird auch heute Klartext reden. Schon im Vorfeld der Verhandlung erklärte er: "Tatsache ist, dass in den letzten 23 Jahren 23 Vereine in Konkurs gegangen sind. Viele Dinge hätte man vorhersehen und vermeiden können." Und überhaupt sei es "kein Fehler, wenn sich auch Spieler über die Situation im Fußball Gedanken machen".

Kurier, 15.2.2007

Schweigepflicht...

Die Bundesliga kann nicht gut Colombo verpflichten, um den privaten Umgang des Fussballers Dennis Mimm zu durchleuchten. Dessen kryptisches Interview in einer Tiroler Zeitung (<Neue>), wonach wie in den sechziger oder siebziger Jahren dreierlei Arten von Verträgen existierten, hat Irritationen hervor gerufen: Es gebe offizielle Verträge für den Verein, einen zweiten für die Bundesliga und schließlich einen, der wirklich zähle.

Wobei man davon ausgehen kann, dass der inzwischen gut geführte Klub FC Wacker Tirol keine Triple-Verträge mit seinen Spielern laufen hat. Doch Mimm wird mit Infos der Spielergewerkschaft <gefüttert>, wo letztlich diese Unwegbarkeiten in der Schublade liegen und offenbar ein Informationsfluss stattgefunden hat.

Wobei an der Misere nicht nur die Vereine allein schuld sind. Die <Berater> und Manager der Spieler tragen dazu bei, dass die ausgehandelte Gage <steuerschonend> in die Kickertaschen fließen, nicht zuletzt, weil dabei auch das eigene Honorar vom Finanzminister ferngehalten werden kann.

BL-Vorstand Georg Pangl stört das Herumgelabere, einerseits beschuldigt Mimm Vereine und Spieler der versuchten Steuerhinterziehung, nennt aber keine Namen. Pangl: "Es gibt zwei Möglichkeiten: Wenn er etwas vorzulegen hat, soll er es vorlegen, wenn nicht, soll er seine Vorwürfe zurückziehen!"

Leider ist das das einzige <Geschoß>, das die Bundsliga diesbezüglich abzufeuern imstande ist. Denn Mimm wird morgen neuerlich vor der Ethikkommission keinen Mucks machen, ganz so, als wäre er Psychiater oder Rechtsanwalt und könne auf seine Verschwiegenheitspflicht verweisen. Doktor Mimm schützt <Mandanten>, wie wir das aus Krimiserien wie etwa <Die Zwei> kennen.

Hier entdecken wir eine Lücke in der Bundesliga-Gesetzgebung. Denn auch für weit gravierendere Anschuldigungen hat die Ethikkommission nur eine begrenzte Handhabe. Gesetzt den Fall, ein Funktionär behauptet in einem Interview, ein Präsident der Liga habe Geld unterschlagen, usw.

Seitens der Liga drohen ihm in weiterer Folge schlimmstenfalls Abmahnungen oder, eine zwar zugegeben höhere, aber doch nur Geldstrafe.

Im Fall Mimm vermuten wir, dass der Tiroler Kicker seine Behauptungen halt zurückziehen werde, vielleicht auch mit dem Hinweis, er vermute, es handle sich um kaum signifikante Einzelfälle, und der österreichische Fussball hätte die nächste Aufregung <überstanden>.

Entschließt er sich allerdings, die Tuchent aufzuschlagen, dann explodiert die versteckt gewesene Tellermine und wir erleben einen Knall mit Folgen.

(copyright sportventil)

www.sportventil.at

also ich bin nach wie vor überzeugt, dass Mimm seine behauptungen nicht zurückziehen wird, es stellt sich nur die frage, wieviel vorgelegte verträge mit ausgeschwärzten vereins- und spielernamen als beweis wert sind.

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Oasch

Da ja im Kurierartikel ja Kärnten angesprochen wird: Der FC war ja schon vor einiger Zeit im Kreuzfeuer der Kritik in einem Kurier-Artikel. Ist schon einige Zeit her, aber damals war ja von dubiosen Verträgen mit Firmen auf Zypern die Rede, wenn ich mich jetzt richtig erinner.

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