Ligareform/Fußballreform/Denkanstöße


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Hallo zusammen,

zuerst einmal tschuldigung, dass ich gleich einen Thread aufmache, aber ich denke es geht in Ordnung. Ich hab den Brief gerade an die Kasperlliga geschickt, erwarte mir von denen aber nichts, also stell ich ihn mal hier zu Diskussion rein. Ich kann mir vorstellen, dass wir hier einen kleinen Ideensammelthread starten, wo jeder Vorschläge bezüglich Fußballreform in Österreich machen kann. Vielleicht schick ich den Link auch an die Liga, wobei ich mir da nicht wirklich was erwarte...also hier den Brief den ich der Liga geschrieben habe:

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Bald haben wir die EM im eigenen Lande, doch im Moment versinkt die ganze Liga im Chaos. Die Konkursvereine gegen das restliche Fußballösterreich, könnte man meinen. Meinen Unmut will ich hier nicht äußern, lediglich einige Denkanstöße zur aktuellen Situation. Ich bin weder juristisch begabt, noch habe ich mich genau mit diversen Statuten oder Ähnlichem auseinander gesetzt. Das ist meine einfache Fanmeinung, ich versuche aber, soweit es mir möglich ist, objektiv zu bleiben…

Meiner Meinung nach, geht der Großteil der Vereine den falschen Weg.

Was hilft Vereinen wie z.B. der Austria (die in der letzten Saison wenigstens wieder ein bisschen auf „Austria“ setzt) die tolle FSA, wenn die jungen Spieler maximal bei den Amateuren zum Spielen kommen, während man dort fleißig alte oder ausländische, (unter-) durchschnittliche Spieler holt? Wo sollen die Jungen denn hin, wenn man nicht einmal bei den Amateuren auf sie setzt, und dafür irgendwelche Alten holt, denen man noch ein gutbezahltes Karriereende verschafft? Ist es den für die Austria-Amateuren so wichtig die Liga zu halten, dass man völlig auf den Nachwuchs vergisst?

Warum zieht ein talentierter 18-Jähriger es vor, zu den RedBull-Amateuren in die Regionalliga zu gehen als in die Bundesliga zu einem Verein wie Altach? Und überhaupt: Warum werden so vielen aufstrebenden Talenten sofort tollbezahlte Verträge angeboten, damit sie auf keinen Fall auf die Idee kommen, sich weiter aufzudrängen? In den meisten großen Fußballnationen sind die 17,18-Jährigen gleich weit wie in Österreich, da gehören wir sogar zu den Besten.

Dann aber trennen sich die Wege: Während der durchschnittliche österreichische U-20 Kicker bei einem Zweitligaverein oder in einem Amateurkader von Salzburg oder Austria landet, sich dort nicht behaupten muss oder gar vor lauter Geld oder aus Mangel an Perspektiven die Freude am Fußball verliert - trainiert etwa der durchschnittliche niederländische U-20 Kicker immerhin mit der ersten Mannschaft mit, hat die Möglichkeit sich aufzudrängen, und verliert nicht den „Hunger“, wenn er sich durchsetzt kommt er auch schon zu seinen ersten Einsätzen in der Ersten, sammelt viel früher wichtige Erfahrung auf hohem Niveau, und entwickelt sich so auch. Ihm wird der Weg nicht durch 34-Jährige Osteuropäer versperrt, während der durchschnittliche österreichische U-20 Kicker entweder als ewiges Talent versauert, oder mit 21, 22 Jahren irgendwie in die Erste rutscht, und sich dann alle wundern warum er noch nicht so weit ist…Ausnahmen bestätigen die Regel.

Dafür kann die Liga aber nichts! Die Vereine selbst müssen umdenken, die Spieler selbst müssen umdenken! Der Verein selbst hat die Möglichkeit einmal seinen talentierten 18-Jährigen in den letzten 20 Minuten eines Meisterschaftsspiels ins kalte Wasser zu werfen, statt ihn bis er 22 ist bei den Amateuren zu lassen, um ihm dann Aufgrund mangelnder Erfahrung einen 34-Jährigen Osteuropäer vorzuziehen.

Der Spieler selbst hat die Möglichkeit zu einem Verein zu wechseln oder bei seinem Verein zu bleiben, wo er Chancen hat, wo ihn der Trainer fördert, auch wenn er noch nicht mit Geld voll gestopft wird.

Ich bin der Meinung, dass Vereine wie RB Salzburg nicht automatisch schlecht sind weil dort keine Österreicher spielen. Einziger Wermutstropfen für mich ist, dass dafür der Traditionsklub Austria Salzburg in die Versenkung geschickt wurde. Aber immerhin heben sie das Niveau der österreichischen Liga, unsere Vereine können sich mit Klassespielern messen, und auch wichtige Erfahrung gegen diese sammeln. Ziel darf es nicht sein, den Salzburgern wirtschaftlich Paroli zu bieten, sondern sportlich, und das mit dem österreichischen Weg. Anders gehts nicht!

Die Liga sollte keinen Verein zwingen Österreicher bzw. junge Eigenbauspieler einzusetzen. Sie sollte allerdings den Vereinen das Einsetzen von Österreichern bzw. jungen Eigenbauspielern aber so schmackhaft wie möglich machen. Damit es wirklich alle kapieren, dass es in Österreich der einzig richtige und vor allem wirtschaftlich rentable Weg ist den alle gemeinsam gehen sollten, wenn man nicht zufällig einen Groß-Mäzen an der Angel hat. Also muss es für die Vereine in Zukunft noch mehr aus dem „Österreicher-Topf“ (an sich eine grandiose Idee) zu holen geben.

Auch die Förderung des Fußballs (und Sports) durch die Politik muss stärker ausgeweitet werden. Es kann nicht sein, dass das Kulturbudget zigmal höher ist als das für Sport. Fußball kann Menschen begeistern, Sport kann Menschen begeistern. Fußball ist eine der wenigen Sportarten bei der noch Emotionen im Vordergrund stehen, es braucht nicht viel um diesen Sport auszuüben, es gibt kaum eine bessere Werbung für eine Stadt (ein Land) als viele begeisterte Fans, die im Stadion oder vor der Videoleinwand mit ihrem Team (ihrem Land) mitfiebern.

Fußball hat in Österreich ein derart schlechtes Image, wie kaum wo anders! Die durchschnittliche Volksmeinung ist in etwa:

„Fußball interessiert mich nicht. Ich weiß nur dass wir darin ganz schlecht sind, und sich die Spieler dumm und dämlich verdienen. Aja, ich hab irgendwo gehört dass nächstes Jahr bei uns eine WM stattfindet…Interessiert mich nicht! Und warum müssen eigentlich die braven Steuerzahler durch die Finger schauen, wenn die Vereine nach der Reihe in Konkurs gehen, und warum lässt man eigentlich noch diese Hooligans ins Stadion. Manche von ihnen schreien im Stadion „Schiri du Oaschloch“, manche stehen sogar auf ihren Sitzen, da gibts auch noch welche die Bier trinken und sich dann mit den anderen Zuschauern schlagen wollen! Da kann ich mit meinem kleinen Bua nicht hingehen…wir gehen lieber Schifahren…“

^so, oder so ähnlich denken mindestens 90% der Österreicher – sagt glaub ich alles, es ist vor allem auf die sportliche Fehlentwicklung, die schlecht wirtschaftenden Vereine, die miserablen Strukturen der Liga, der schlechten und wenn vorhandenen, dann negativen Berichterstattung der Medien und der passiven Einstellung der Österreicher gegenüber Veränderung zurückzuführen, dass der Fußball in Österreich zu einer Randsportart verkommt!

Die Medien berichten immer nur Negatives! Und zwar IMMER nur Negatives! So gut wie gar nicht findet man in der österreichischen Medienlandschaft faire, korrekt recherchierte und objektive Berichte über Fußball. Es heißt immer nur „Skandal!, Katastrophe! oder Sensation!“. Es wird Schlechtmacherei in höchster Vollendung betrieben, alles steht in einem negativen Kontext, kaum einmal findet man eine allen Beteiligten gegenüber faire Berichterstattung!

Kein Wunder, dass die Fußballdesinteressierten so eine schlechte Meinung haben.

Die ORF-Berichterstattung ist eine einzige Katastrophe! Ich hab es satt vom Herrn Pariasek (der überraschenderweise ständig einen riesigen Grinser bekommt, wenn er über die Probleme bei den Grazern spricht) zu erfahren, dass „die Hooligankatastrophe beim Grazerderby“ wohl noch ein Nachspiel haben werde, usw.

Wirklich, das einzige Vernünftige was ich in letzter Zeit vom ORF zum Thema Fußball gesehen habe, war die Diskussion in Sport am Sonntag zur aktuellen Lage der Kasperlliga, wo sich ALLE geladenen Gäste fair präsentiert haben, und eine hochinteressante Diskussion entstand (mit Oliver Polzer als Moderator!). Ansonsten bin ich vom ORF schwer enttäuscht.

Die Medien müssen ihren Teil dazu beitragen, damit Fußball in Österreich wieder einen höheren Stellenwert hat. Und zwar mit guter und fairer Berichterstattung. Die Politik muss ihren Teil dazu beitragen, damit Fußball in Österreich wieder einen höheren Stellenwert hat. Und zwar zum Einen mit Zuschüssen für alle Profivereine die auf Österreicher bzw. Eigenbauspieler setzen (Zuzahlung in den Österreichertopf), zum Anderen mit viel mehr Initiativen in Sachen Breitensport.

Jetzt aber zurück zum Eigentlichen: Was die Liga beitragen sollte, um in Zukunft eine Liga voller wirtschaftlich gesunder Vereine zu haben:

Ein paar klare Regeln, die für alle Vereine gelten. Zum Beispiel falls sich ein Verein durch einen Zwangsausgleich rettet, muss er automatisch am Ende der Saison eine Spielstufe hinunter, falls Auflagen nicht erfüllt werden darf es nicht zu sportlichen Strafen kommen (Punkteabzüge…), besser wäre wenn einmal ein Transferverbot oder Ähnliches ausgesprochen werden würde.

Es kann nicht sein, dass bei einem Zwangsausgleich von Fall zu Fall verschieden folgeschwere Urteile vollzogen werden. Jeder Verein muss gleich behandelt werden, jeder Verein muss auch gleich in der Liga bzw. im Senat vertreten sein. Es kann nicht sein, dass im Senat 5, fünf Wiener Bürokraten, zum Teil mit starkem Bezug zu Rapid sitzen, die über alle Vereine zu entscheiden haben!

Ich will jetzt keine Verschwörungstheorie in den Raum stellen, aber eine Gleichberechtigung aller Vereine muss einfach gegeben sein. Somit könnte man auch den „Wienermafia-Schreiern“ (egal ob gerechtfertigt oder nicht) vorbeugen.

Ich finde es auch unpassend, dass der Herr Pucher zugleich Mattersburg- und Bundesligapräsident ist.

Nichts gegen ihn persönlich, aber diese Doppelfunktion ist aus meiner Sicht einfach nicht vertretbar Es muss doch irgendwo in diesem Lande noch jemanden geben, der sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus sportlicher Sicht den Anforderungen der Bundesliga genügt und diesen Job machen könnte.

In der Bundesliga muss in Zukunft jeder verein GLEICH vertreten sein, schon allein deswegen würde es zu keinen Verschwörungstheorien kommen.

Überhaupt bin ich für eine Ausgliederung des Lizenzierungsverfahrens aus der Bundesliga. Natürlich setzt es eine gewisse Eigenverantwortung der Vereine voraus, aus der jetzigen Situation sollten aber alle gelernt haben. Gut wäre es zum Beispiel, wenn jeder Verein einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer zugeteilt bekäme, der praktisch im Vorstand des jeweiligen Vereins das „Kontrollorgan“ spielt. Nach jeder Saison würde das Kontrollorgan ausgetauscht, damit es zu keinen Ungereimtheiten kommen kann. Dieser unabhängige Wirtschaftsprüfer würde ständig mit dem Lizenzausschuss in Verbindung stehen, und so wäre es für die Vereine nicht einfach möglich finanzielle Probleme über mehrere Saisonen heimlich herumzuschleppen.

Generell sollte sich die Bundesliga auch über die Urteilsverkündung ordentlich Gedanken machen. Es gibt noch einige (für mich) offene Fragen wie etwa:

Warum bestraft man den Verein auf sportlicher Ebene, während die wahren Verbrecher (noch) ungeschoren davonkommen?

Warum wurden die 10 Punkte Sturm erst viele Wochen nachdem der Zwangsausgleich durchgebracht wurde abgezogen, während man beim GAK sofort reagierte?

Warum werden im Fall Kimoni Punkte von der FIFA abgezogen, während zum Beispiel die Forderung des KSV (Entschädigung für Fornezzi) in die Konkursmasse einfließt?

Und wie kann es sein, dass der GAK im Fall Kimoni praktisch in einer Zwickmühle steckte: Entweder die Forderung zahlen => Gläubigerbevorzugung oder die Forderung nicht zahlen => Punkteabzug…?

^ Das wären so die Frage wo zumindest ich noch nicht ganz durchblicke, aber was solls…sind ja nur die Grazer!

Ich kann es nicht glauben wie sich jetzt die meisten Vereine auf den GAK stürzen, die Schadenersatzforderung des Ried-Ehrenpräsidenten ist ja nur das i-Tüpferl…

Zum Schluss noch zu etwas sehr Wichtigem: dem Ligasystem!!!

Die jetzige ist nicht zum Anschauen, die Gründe sind allesamt bekannt, nur was kann man ändern?

Ich kann mir diese zwei Szenarien gut vorstellen:

Plan A)

Die schon oft erwähnte und allseits bekannte Aufstockung der Bundesliga und der 2.Liga auf je 16 Vereine, ganz ohne Amateurteams! Dazu müssten sich aber zuerst einige Vereine wirtschaftlich konsolidieren, was sicher noch ein paar Jahre brauchen würde. Es wäre wohl wie in den anderen kleinen Ländern mit großen Ligen ein kleiner Klassenunterschied zwischen den Topklubs und den Nachzüglern zu merken, allerdings hätte es auch eine ganze Menge Vorteile, die schon bekannt sind.

Plan B)

Liga mit der Schweiz!

Mir wäre diese Variante am Liebsten, weis jedoch nicht inwiefern alle Beteiligten daran Interesse haben. Ich bin mir sicher, dass man eine gemeinsame Liga durchbringen würde, wenn alle an einem Strang ziehen!

Hab hier mal ein Beispiel erstellt:

1.Bundesliga (+ Amateurliga)

2.Bundesliga (+ Amateurliga)

Österreichische Liga - Schweizer Liga

3 Österreichische Ligen - 3 Schweizer Ligen

Die Ländertrennung würde ab der dritten Spielstufe stattfinden, also ähnlich wie in Deutschland…nur mit Österreichischen und Schweizer Vereinen.

Zuerst zur Amateurliga:

- Jedes Team hätte ein dazugehöriges Amateurteam. Die Amateurteams würden in einer eigenen Amateurliga spielen und auch immer gegen die gleichen Gegner wie die Kampfmannschaft. Also würden sie mit der Kampfmannschaft mitreisen, und ihr Spiel vor dem Spiel der Großen austragen. Sozusagen als Supporter. Die Amateurteams würden immer mit ihren Vereinen mitabsteigen bzw. mitaufsteigen. Das ganze hätte zahlreiche Vorteile:

- Man würde Reiskosten sparen weil die Amateure mit den Profis mitfahren könnten.

- Man würde sich zusätzliche Platzmieten für die Amateurspiele ersparen.

- Die Fans könnten so öfters Spiele der Amateure sehen, und so mehr Einblick in den verein bekommen.

- Die jungen Spieler können sich einem großem Publikum präsentieren. Dadurch würden sie schon früh wichtige Erfahrung sammeln, die ihnen den Einstieg in die Kampfmannschaft erleichtern könnte – Es macht doch einen Unterschied wenn man schon zwei Jahre lang in den Stadien vor vielleicht 2000 Zuschauern gespielt hat, im Moment spielen die Amateure vor 200 Zuschauern auf einem Sportplatz.

- Der Kampfmannschaftstrainer würde seine jungen Spieler Woche für Woche im Match sehen.

- Die Amateure können nur gewinnen, jedoch nicht verlieren: Da die Amateure mit ihren Teams mit aufsteigen bzw. mit absteigen fällt der Platzierungsdruck weg, und die Amateure könnten sich aufs spielen konzentrieren. Nochdazu können sie sich vor großem Publikum bewiesen, und zeigen, dass sie sich eine Chance in der Kampfmannschaft verdient hätten.

- Die Amateurteams würden nicht die Regionalligen überfluten oder sogar in die 2.Liga aufsteigen, was mich und sehr viele andere Fans sehr stört.

Gründe die für eine Liga mit der Schweiz sprechen:

- Das Interesse an der Liga würde natürlich ganz klar steigen wenn man auf einmal statt 4-5 Topteams bzw. Traditionsklubs 8-10 solche Teams hätte. Dazu kämen die regionalen Zugpferde wie etwa Mattersburg oder Ried die sich inzwischen auch schon eine Fanszene aufgebaut haben.

- Es gäbe den direkten Vergleich mit den Schweizern. Man könnte gegenseitig voneinander profitieren, sowohl sportlich als auch wirtschaftlich! Dadurch, dass es mehr Vereine mit großem Fanpotential in der 1.Liga gäbe, würden sowohl die Vereine als auch Sponsoren und Liga profitieren. Mittelfristig würde auch das Niveau steigen und man könnte auch sportlich voneinander lernen.

- Eine interessantere Liga würde logischerweise auch mehr Sponsoren und Fans anlocken! Bei entsprechend guter Vermarktung der einzelnen Vereine und der Liga gesamt könnte der Fußball sowohl in Österreich als auch in der Schweiz boomen. Es würde nach der EM eine Aufbruchstimmung herrschen, egal wie enttäuschend unser Team abschneiden wird. Diese neue, aufstrebende Liga wäre der ideale Unterbau für eine anständige Fußballreform in unserem Land, es wäre ein Startschuss für eine bessere Zukunft, für einen Neubeginn. Mittelfristig würde das ganze Land davon profitieren.

- Bei einer 18er Liga gäbe es ein sicheres Mittelfeld. Zurzeit spielen die Teams entweder um die internationalen Startplätze oder gegen den Abstieg, eigentlich sogar um beides zugleich, dazwischen gibt es nichts.

So rüsten alle Teams egal ob auf Platz 10, Platz 5 oder Platz 1, vor allem in der Wintertransferperiode auf. Ohne genau zu planen werden dann in der kurzen Wintertransferzeit, schnell und per Zufallsprinzip zweitklassige, meist ausländische Spieler verpflichtet die nur eher selten eine wirkliche Bereicherung sind.

Gäbe es ein sicheres Mittelfeld, hätte man immerhin eine handvoll Teams die sinnvoll und überlegt planen könnten, einen starken Kader aufbauen könnten und vor allem den jungen Eigenbauspielern Chancen bieten könnten. Somit würden wenigstens hier häufiger junge Talente zum Einsatz kommen, da der Verein nicht voll in den Abstiegskampf involviert ist und auf internationale Startplätze zu viel Rückstand hat.

Es ist logisch, dass abstiegsbedrohte Vereine in heiklen Situationen arrivierte - leider großteils zweitklassige, ausländische - Spieler holen, weil sie sich dadurch eher Verstärkung erhoffen als durch den eigenen Nachwuchskader. Doch sieht man in großen Ligen sehr häufig, dass bei den im Mittelfeld klassierten Teams sehr oft große Talente einfach ins kalte Wasser geworfen werden und mehr auf Eigenbauspieler gesetzt wird.

Im Moment ist das wie gesagt eben nicht möglich da entweder gegen den Abstieg oder um die UEFA-Cup Startplätze gespielt wird. Für die Fans einer Mannschaft im Mittelfeld wäre es auch nicht uninteressanter ins Stadion zu kommen, da zum Einen die Ligabegegnungen abwechslungsreicher wären, zum Anderen wohl mehr junge, hungrige Spieler zum Einsatz kommen würden uns sich eventuell eine starke Mannschaft mit Zukunft formt, die in den nächsten Jahren weiter oben mitspielen könnte.

- Im Moment kennen sich die Teams in und auswendig und die einzelnen Spiele werden sich immer ähnlicher. Es scheint so als passen sich starke Teams den Schwächeren an (tempomäßig). Wenn es dann international gegen starke Gegner geht, ist man kein hohes Tempo gewöhnt, kann kein Pressing erzeugen und kommt mit technisch besserem Fußball nicht zurecht und scheisst sich um es drastisch zu sagen in die Hosen.

- Im Moment spielen die Teams viermal pro Saison gegeneinander, was extrem langweilig ist. So verlieren packende Spiele an Wichtigkeit - egal ob Wienerderby, Grazerderby, Oberösterreichderby oder sonst was, es würde noch mehr lokale Rivalität (im positiven Sinn) geben wenn der Lokalrivale nur mehr einmal in der Saison kommt. Diese Derbys würden enorm an Bedeutung gewinnen und mehr Fans anlocken. Ebenso würden Spiele gegen direkte Konkurrenten viel wichtiger werden, wenn man plötzlich nur mehr zweimal pro Saison aufeinander trifft.

Durch die Rivalität zu den Schweizer Klubs gäbe es nochdazu weitere Spitzenspiele. Anstatt zwei Mal Altach im heimischen Stadion zu begrüßen würde man solche eher unattraktive Teams nur mehr einmal sehen, und stattdessen Teams wie den FC Zürich, den FC Basel oder die Grasshoppers begrüßen.

- Immerhin würden bei einer 18er Liga zwei Runden weniger als im Moment zu spielen sein, was zum Einen etwas mehr Erholungszeit für die Spieler bedeutet (dadurch eventuell mehr internationaler Erfolg weil die Teams ausgeruhter wären) zum Anderen mehr Freiraum für eventuelle Nationalteamtermine bieten würde.

- Eine Liga mit der Schweiz würde den Stellenwert einer solchen Liga gegenüber der Jetzigen extrem erhöhen. Im Gegensatz zur jetzigen Situation würden auch stärkere Legionäre zu uns kommen, zwar keine internationalen Stars, aber ich kann mir gut vorstellen, dass man mit den Ligen in Portugal, Schottland oder den Niederlanden mithalten könnte. Somit würde zum Einen das Niveau steigen (statt drittklassige womöglich erstklassige Legionäre?), zum Anderen würden unsere einheimischen Spieler mehr gefordert werden.

- Die 2.Liga würde extrem aufgewertet werden und bei entsprechender Vermarktung würden sich dafür sehr viele Menschen interessieren. Womöglich hätte die 1.Liga endlich den Unterbau den sie braucht, es wäre eine Liga wo sich die Vereine wirtschaftlich konsolidieren könnten, wo es nicht sofort den (wirtschaftlichen) Untergang bedeuten würde, wenn einmal ein Traditionsklub absteigen würde. Ich glaube nirgends ist die 2.Liga für die Fans so wenig wert wie bei uns. Im Moment ist die 2.Liga eine Ansammlung von sportlich wie wirtschaftlich kranker Vereine, gespickt mit einigen hoffnungsvollen Talenten, die sich scheinbar dieser tristen Geisterliga anpassen. Da MUSS sich was ändern!!!

Es gibt noch so viele andere Gründe…

FAKT IST: So kurz vor der EM müssen alle zusammen halten, in einer Ausnahmesituation wie dieser, darf man auf keinen Fall zwei der letzten Traditionsklubs sterben lassen. Das Kasperltheater muss ein Ende haben (Kasperlliga wird sonst noch Wort des Jahres).

Bitte, liebe Liga, liebe Vereine, liebe Spieler und liebe Fans: lernt aus der jetzigen Situation, machen wir das Beste daraus (mehr können wir nicht mehr machen), und nützen wir diese Situation für eine anständige Fußball“reform“. KAPIERT ENDLLICH DAS ETWAS GESCHEHEN MUSS!!!

Ich hoffe, dass dieser Brief Gehör findet!

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Also, vielleicht ein Ideensammelthread??? :yes:

MfG

bearbeitet von einschönernick

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Die Euphorie in allen Ehren, aber ich denke in einer Liga mit der Schweiz könnten unsere Clubs nichts mithalten. Dann würde man erst sehen, dass auch der bei uns als stark eingeschätzte FC Red Bull nicht mehr der Top- Kandidat wäre. Mir ist schon klar, dass deshalb Österreich nicht seinen CL- Platz verlieren würde (oder zumindest nicht deshalb, auf lang oder kurz ist er dennoch gefährdet), aber auf einen Meister aus Österreich wird man bei dem Modell lange warten können, insofern wird sich die Begeisterung über die "Alpenliga" in Granzen halten.

Die Schweizer dagegen werden sich die Frage stellen, wozu sie unseren Clubs zu mehr Reputation verhelfen sollten.

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Rapid is stabil, Junge!

Ich bin immer noch dafür, die erste und zweite Liga auf 16 Vereine aufzustocken. Ansonsten ein sehr guter Brief, wobei ich allerdings bezweifle, ob er seitens der Liga ernstgenommen/registriet wird.

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Contrarian

Eine Option wäre auch eine 18er Liga mit 3 Absteigern und gleich drunter die 3 Regionalligen, da bei zwei 16er Ligen das Publikumsintgeresse in der dann 2. Division 0,0 wäre die Reisekosten für die Vereine usw aber enorm wären.

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