"Wir gehören nicht ganz nach oben"


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"Wir gehören nicht ganz nach oben"

Er holte mit dem HSV zuletzt Platz vier. Im Ligapokal schlug er mit dem HSV nun die Bayern, will den Titel gewinnen. Doch für einen Angriff auf die Bundesligaspitze ist es für Kurt Jara zu früh.

kicker: Seit Sie beim Hamburger SV sind, haben Sie noch kein Testspiel verloren. Wussten Sie dies eigentlich, Herr Jara?

Kurt Jara: Die Statistik ist nicht so wichtig. Ich achte nicht nur auf die Resultate, sondern auch auf die Leistungen in den Tests.

kicker: Und die stimmen?

Jara: Es zeigt, dass ich immer viel von meiner Mannschaft erwarte. Auch bei Spielen auf dem "Land".

kicker: Wie wichtig sind Ihnen die Erfolge im Liga-Pokal?

Jara: Sehr wichtig. Meine Jungen sind heiß und ich bin heiß auf den Titel. Ich will diesen Titel, auch wenn es nur der Liga-Cup ist.

kicker: Was bedeutet der Titel für Sie?

Jara: Ein schöner Titel. Man kann Renommee aufbauen, Selbstvertrauen gewinnen, dabei noch Geld kassieren, was wichtig für unseren Vorstand ist.

kicker: Wie bewerten Sie den Leistungsstand des HSV?

Jara: Meine Mannschaft ist auf einem guten Weg. Wir spielen einen schönen, gepflegten Fußball, müssen nur abgeklärter, geschickter im Zweikampfverhalten werden und dürfen nicht, wie in der zweiten Halbzeit, die Ordnung verlieren.

kicker: Was hat Ihnen an Ihrer Elf besonders imponiert?

Jara: Wie sie aufgetreten ist im Elfmeterschießen nach dem Schock in der Nachspielzeit. Wie alle zum Punkt gegangen sind. Die Körpersprache: so selbstbewusst, so sicher, ohne überheblich zu wirken.

kicker: Liegt hier nicht auch eine Gefahr? Aus Selbstbewusstsein wird schnell Selbstzufriedenheit.

Jara: Es ist ein schmaler Grat. Doch ich habe keine Befürchtungen. Wir haben nicht die Typen in der Mannschaft, die schnell durchdrehen. Eher muss ich im Umfeld aufpassen. Dort muss ich auf die Bremse treten.

kicker: Doch auch Sie sprachen von der Weiterentwicklung der Mannschaft . . .

Jara: . . . so ist es. Ich muss nicht mehr so viel erzählen, vieles läuft automatisch ab.

kicker: Die Gretchenfrage: Ist der HSV reif, um in den Meisterschaftskampf eingreifen zu können?

Jara: Nein, das geht noch nicht.

kicker: Warum nicht?

Jara: Weil wir nicht diese Konstanz bringen werden wie andere, wie Bayern oder Dortmund. Wir gehören in die Spitzengruppe, aber nicht ganz nach oben. Dass wir Fußball spielen können, haben wir bewiesen. Doch es muss alles rund laufen: kaum Verletzte, keine Sperren.

kicker: Was halten Sie vom Begriff "Bayern-Jäger"?

Jara: Gar nichts. Das ist genau das, was ich nun befürchte. Ich bin immer bereit, die Ziele hoch zu stecken. Wie im Vorjahr: Das Saisonziel Platz sieben habe ich nach oben korrigiert: UEFA-Cup-Platz.

kicker: In der Offensive sind Sie nicht so gut bestückt. Wird noch ein Stürmer gekauft?

Jara: Nun fällt auch Talent Meier leider aus. Wir sondieren den Markt, haben aber noch nichts gefunden. Daher hatte ich mich auch für den Verbleib von Erik Meijer stark gemacht.

kicker: Im Klub wird erzählt, Sie hätten nur halbherzig und nach außen hin für Meijer und auch Hertzsch plädiert.

Jara: Blödsinn! Ich erzähle doch nicht, was nicht stimmt.

kicker: Zum Erfreulichen: Haben Sie Christian Rahn schon mal so stark gesehen wie am Dienstag gegen die Bayern?

Jara: Nein, 70 Minuten hat er gegen Bayern hervorragend gespielt, Kopfbälle gewonnen, Zweikämpfe gewonnen, ist im richtigen Moment nach vorn gegangen.

kicker: Vor der Vorbereitung hieß die Reihenfolge auf der linken Verteidigerposition: Hollerbach - Kling - Rahn. Haben sich nach den jüngsten Erkenntnissen die Gewichte verändert?

Jara: Ja, Rahn steht nun ein bisschen vorn. Wir müssen abwarten, was mit Hollerbach wird.

kicker: Hat Reinhardt den Härtetest bestanden?

Jara: Eine solide Leistung. Auch gegen die Top-Stürmer Elber und Pizarro stand er seinen Mann.

kicker: Also wird er beim Start Ujfalusi vertreten. Was hat Reinhardt, was Schlicke nicht hat?

Jara: Die Erfahrung, die Praxis in der Bundesliga. Schlicke muss sich übers Training anbieten, braucht Zeit.

kicker: Sie haben Ihren Vertrag verlängert. Um ein Jahr, mit einer Gehaltserhöhung auf 1,25 Millionen Euro Jahressalär. Ist auch ein Gehaltsverzicht schon eingebaut?

Jara: Nein.

kicker: Wären Sie dazu bereit?

Jara: Abwarten. Wenn alle im Klub dazu bereit sind, dann bin ich nicht derjenige, der sich widersetzt.

kicker: Ihr Spieler Barbarez hat sich unlängst dagegen ausgesprochen. Ihr Kommentar?

Jara: Das ist die Meinung des Spielers, die zu akzeptieren ist.

kicker: Sie haben den Führungswechsel von Hieronymus und Hackmann, die Sie in die Bundesliga geholt haben, zu Beiersdorfer und Hoffmann mit einem weinenden Auge begleitet. Haben Sie sich nun mit dem neuen Führungsduo angefreundet?

Jara: Wir mussten uns kennenlernen, haben uns in vielen Gesprächen beschnuppert. Nun haben wir eine klare Linie. Die Kooperation ist optimal. Wir akzeptieren und respektieren uns.

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Wir würden für die Schwoazen durch den Whirlpool gehn

Ich finde es ist gut, dass der Kurtl eher tiefstapelt und nicht so wie die Hertha Saison für Saison vom Meistertitel träumt. MMn ist dem HSV heuer trotzdem einiges zuzutrauen.

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