[Bilder] U.E. Poble Sec vs. Vilassar de Mar U.E., 1:2 (0:1)

[StopGlazer]

vs.

Bildquelle: resultados-futbol.com

Am Sonntag standen im Raum Barcelona drei Spiele aus Profiligen zur Auswahl, konkret der Segunda Division B (3. Leistungsstufe). Alle drei Matches fanden in bisher nicht von mir besuchten Stadien statt, zwei wären bequem mit der U-Bahn und eines mit der Schnellbahn erreichbar gewesen. Rückblickend waren die Partien trefferreich und vermutlich interessant anzusehen (Gramenet vs. Atlético Baleares, 2:2; L'Hospitalet vs. Ontinyent, 3:2; Sabadell vs. Sant Andreu, 2:0).

Als Freund der Unterligen entschied ich mich aber für ein Spiel der fünften Leistungsstufe, in der Primera Divisió Catalana, der katalonischen Landesliga wenn man so will. Den innenstadtnahen Fußballplatz erreichten wir von unserem Hotel aus in einem angenehmen Spaziergang, der uns etwa 20 Minuten lang auf halbe Höhe des Montjuic führte.

Der Kunstrasenplatz Camp Municipal la Satalia ist Heimstätte für U.E. Poble Sec und A.P.A. Poble Sec-Sant Antoni. Er wurde auf einer Terrasse errichtet, die einen schönen Blick über Barcelona bietet. Der Platz ist ungewöhnlich klein, wohl kaum die in den Regeln vorgesehene Mindestgröße von 90 x 45 Meter überschreitend.

Das Spiel ist schnell beschrieben. Wegen der Enge des Platzes entwickelte sich ein sehr kampfbetontes Spiel, im Mittelfeld sah es gelegentlich wie bei einem U-8-Match aus: ein Ball und rund um ihn ein gutes Dutzend Akteure (Poble Sec spielte 3-4-3!). Die im oberen Tabellenviertel angesiedelten Gäste aus Vilassar waren den abstiegsgefährdeten Gastgebern klar überlegen.

Da wegen des kleinen Spielfelds die spielerische Note zu kurz kam, fiel das 0:1 nahezu logisch aus einem Freistoss (20.). In der zweiten Halbzeit kam Poble Sec dann auf und erzielte den Ausgleich ebenso stilecht aus einem Gestocher (64.). Das war der Weckruf für die Gäste, die danach Poble Sec fast nach Belieben dominierten. Das 1:2 in der 73. Minute war nach einer Chancenserie ein Tor mit Ansage – und das einzige schön Herausgespielte des Matches. Die sehenswerteste Spielszene dann in der 90. Minute: Der Tormann Vilassars bringt den Ball zu einem am Mittelkreis postierten Mitspieler. Dieser verlängert volley mit der Hacke ideal auf einen Stürmer, der nach drei Schritten an der Strafraumgrenze einen Verteidiger überhebt – und dann kam auch schon ein unstrittiger Elferpfiff. Der folgende Strafstoss knallt an die Latte. Es bleibt beim 1:2.

Am Platz war auch ein kleiner Supporttrupp für Poble Sec. Dieser brachten ein Transparent ("INFERN SATALIC – U.E. POBLE SEC") und eine Fahne am Geländer der zweireihigen Gegengeraden-Tribüne an (sie ersetzt teilweise eine steile Stehplatztribüne, deren Reste auf dem fünften Bild zu sehen ist. Schade darum. Der junge japanische Fußballfan bezeichnete sie im aktuellen Kindergartensprech als: "Geilo!"). Außerdem waren sie mit einer Trommel und einem Megaphon ausgerüstet. Der einzige Schlachtruf/gesang war: "(drums:) ton – ton – ton, (vocals:)" Po – ble – Sec!". Nahezu groteske Züge hatte der Megaphon-Einsatz: Das Gerät wurde von einem offenbar stimmbrüchigen Jugendlichen bedient, dessen sich überschlagende Stimme besonders bei erregten Kommentaren zur Schirileistung über den Platz erschallte. Großes Theater! Ich war fast gerührt!

Die Bilder (auch diese mit der Spielzeugkamera aufgenommen):

Herausgestellt zwei Fotos. Eines zeigt den Blick über Barcelona und das Andere ein close-up auf die Spielanzeige:

Die restlichen Bilder:

[gerhard79]

Das hat was von Cancha.

Ich hätte mich ja für Sabadell entschieden ...

[R0DDICK]

lässiger ground iwie, vor allem mit einem schönen blick auf die stadt!

[StopGlazer]

Das hat was von Cancha.

Ich hätte mich ja für Sabadell entschieden ...

Sabadell war meine ursprüngliche erste Wahl. Ich wollte aber lieber noch ein zentrumsnahes Unterligaspiel mitnehmen - ich habe in und um Barcelona nämlich noch keines gesehen habe.

Außerdem dachte ich es wäre für den jungen japanischen Fußballfan abwechslungsreicher. Denn auf den kleinen Plätzen gibt es meist einen gut einsehbaren Nebenplatz, auf dem er selbst dem Ball nachjagen kann. Die Rechnung ging allerdings trotz des angrenzenden Schlackeplatzes und eines Kinderrudels dort nicht auf: Seinen eigenen Ball hatte er nicht mit und die Sprachbarriere flößte ihm erstmals zu großen Respekt ein. Er redete sich letztlich aber darauf aus, dass der Ball, mit dem die Kinder spielten, für ihn "zu weich" sei. Da ihm das Match gefallen hat, war's aber kein Schaden.

lässiger ground iwie, vor allem mit einem schönen blick auf die stadt!

Das schon, aber die fünf während des Matches verschossenen Bälle (gingen über die Seitenoutlinie und Begrenzung) wird Poble Sec wohl nicht mehr wieder sehen. Sie sind irgendwo in der Siedlung darunter gelandet. Wir auf die Dauer teuer. Der Verein hat sich offensichtlich damit arrangiert, denn es kamen billige no-names zum Einsatz.

[Heffridge]

Also L´Hospitalet wäre auch ein schöner Ground gewesen, der mit der U-Bahn bestens erreichtbar ist. Kann mich jetzt aber nicht mehr erinnern, ob es dahinter einen Boltzplatz gegeben hat...

[StopGlazer]

Also L´Hospitalet wäre auch ein schöner Ground gewesen, der mit der U-Bahn bestens erreichtbar ist. Kann mich jetzt aber nicht mehr erinnern, ob es dahinter einen Boltzplatz gegeben hat...

Von L´Hospitalet wäre es auch nicht weit zum neuen Stadion von Españyol gewesen, in dem um 17h00 das nächste Match begann (Bilder davon muss ich erst posten). Aber dann hätten wir in einer öden Gegend drei Stunden abhängen müssen. Das Poble Sec-Match in Hotelnähe bot einfach die angenehmere Kombination...

[Heffridge]

Von L´Hospitalet wäre es auch nicht weit zum neuen Stadion von Españyol gewesen, in dem um 17h00 das nächste Match begann (Bilder davon muss ich erst posten). Aber dann hätten wir in einer öden Gegend drei Stunden abhängen müssen. Das Poble Sec-Match in Hotelnähe bot einfach die angenehmere Kombination...

Die öde Gegend dort :zweigballen: ist wirklich ein Argument gegen L´Hospitalet. Das neue Espanyol-Stadion ist ja noch weiter draußen als L´Hospitalet und schon fast beim Flughafen (zumindest in Sichtweite davon).