[Teaminfo] SK Slovan Bratislava


Dannyo

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Wie immer: Diese Teaminfo ist © by austriansoccerboard.at und abseits.at

Wenn sie euch gefällt verlinkt hierher, aber kopiert sie nicht einfach woanders hin, THX! :)

DATEN UND FAKTEN

Name: ŠK Slovan Bratislava

Gegründet: 3.Mai 1919

Alter: 92 Jahre

Vereinsfarben: Hellblau-Weiß

Präsident: Petr Kašpar

Aktueller Trainer: Vladimir Weiss

Stadion: Štadión Pasienky

Kapazität: 13.000

Homepage: http://www.skslovan.com/index.php

Erfolge:

• 10 x slowakischer Meister (viermal in den 1990er-Jahren)

• 8 x tschechoslowakischer Meister

• 11 x slowakischer Pokalsieger

• 5 x tschechoslowakischer Pokalsieger

• 1969 Gewinn des Europapokals der Pokalsieger

STANDING IN DER SLOWAKEI

Nachdem die tschechoslowakische Föderation 1993 aufgelöst wurde, blieb Slovan Bratislava einer der beliebtesten und international bekanntesten Fußballklubs der Slowakei. Die neu eingeführte slowakische Liga konnte das Team auf Anhieb dreimal hintereinander gewinnen. Bis 1999 holte Slovan vier von sechs möglichen Meistertiteln. Danach folgte jedoch eine große Flaute: In den nächsten neun Jahren holte Slovan keinen weiteren Titel, während alle der MSK Zilina viermal zu Saisonende am oberen Ende der Tabelle zu finden war.

Der Meistertitel 2008/09 beendete diese Schwächeperiode und 2010/11 holte Slovan mit einem Jahr Pause, in dem wieder Zilina Meister wurde, den sechsten slowakischen Meistertitel seit der Föderationsspaltung. Nachdem die Lizenz des Stadtrivalen Inter Bratislava – gegen die Slovan bereits in der tschechoslowakischen Liga spielte – an Senica verkauft wurde, gibt es in Bratislava kein Derby mehr. Spannungen gibt es zwar mit Petrzalka, der größte Rivale ist aber seit jeher Spartak Trnava, der ebenfalls bereits in der Tschechoslowakei großes Ansehen genoss.

Die dominanten Mannschaften der Slowakei sind aber auf lange Sicht gesehen Zilina und Slovan, die sich wohl auch heuer den Meistertitel untereinander ausmachen werden. Aktuell führt Zilina die Tabelle nach zehn Spielen an. Es folgen Spartak Trnava mit einem Punkt Rückstand, Slovan Bratislava mit zwei und Senica und Zlaté Moravce mit je drei. In Ligaheimspielen ist Slovan in der laufenden Saison unbesiegt, musste erst zwei torloses Unentschieden gegen den FC Nitra und Zlaté Moravce hinnehmen. Auswärts ist die Elf des slowakischen Teamtrainers Vladimir Weiss (der hiermit zwei Mannschaften trainiert) allerdings sehr schwach: Niederlagen gegen Zilina, Ruzomberok und zuletzt gegen den Tabellenletzten Dunajská Streda – nur ein Sieg bei Banská Bystrica. In der Auswärtstabelle ist Slovan damit aktuell nur Zehnter (von zwölf Teams).

STANDING IN EUROPA

Die großen europäischen Erfolge sind bereits einige Jahre her: 1969 setzte man sich im Europapokal der Pokalsieger gegen den FK Bor aus Jugoslawien, den FC Porto, den AC Torino und schließlich Dunfermline aus Schottland durch. Im Finale in Basel besiegte Slovan auch noch den FC Barcelona mit 3:2 – wie es für die damalige Zeit üblich war mit elf einheimischen Spielern.

In der jüngeren Vergangenheit spielte Slovan in europäischen Klubbewerben allerdings keine große Rolle mehr: 2007/08 scheiterte man im UI-Cup an Rapid (1:3-Niederlage im Hanappistadion, 1:0-Sieg in Bratislava), 2009/10 nahm man dann endlich wieder an der Qualifikation zur Champions League teil. Gegen Zrinjski Mostar aus Bosnien gab’s noch einen ungefährdeten Erfolg (0:1 a, 4:0 h), danach folgte jedoch das Ausscheiden durch 0:2-Niederlagen gegen Olympiakos Piräus. In der darauffolgenden Europa League Playoffrunde ging man gegen Ajax Amsterdam auswärts mit 0:5 unter, verlor auch zu Hause mit 1:2.

Vergangene Saison 2010/11 setzte sich Slovan in der Europa League Qualifikation gegen Roter Stern Belgrad durch (2:1 a, 1:1 h), schied dann aber gegen den VfB Stuttgart aus (0:1 h, 2:2 a). Erst in der aktuellen Saison sorgte der slowakische Vertreter mal wieder für eine Überraschung: Nachdem man in der CL-Qualifikation gegen Tobol Kustanaj aus Kasachstan erfolgreich blieb und gegen den späteren Königsklassenstarter APOEL Nikosia ausschied, schaltete man im Playoff zur Europa League überraschend den AS Roma aus: Nach einem 1:0-Heimsieg holten die Slowaken auswärts ein 1:1. In der Gruppenphase gab es bisher eine 1:2-Heimniederlage gegen Athletic Bilbao.

DIE FANS

Egal wohin die Fans von Slovan auf europäischer Ebene in den letzten Jahren reisten: Es gab Probleme. Beim Auswärtsspiel im Hanappistadion 2007 ging die Feuerwehr mit Wasserwerfern gegen brennende Bengalen im Auswärtssektor vor, weil sie sich ob der aggressiven Fans nicht in den Auswärtssektor traute. Ähnliche Probleme gab es danach beim Auswärtsspiel. Auch gegen den VfB Stuttgart, Roter Stern Belgrad und in Rom gab es Probleme mit den Slovan-Anhängern. Man sollte also im Heimspiel – und schon gar nicht in der Auswärtspartie – mit den Fans des größten Klubs der Slowakei spaßen…

DIE STADT BRATISLAVA

Mit dem Auto fährt man von Salzburg nach Bratislava etwa vier Stunden. Die slowakische Hauptstadt ist knapp 400 Kilometer von der Mozartstadt entfernt. Das Leben spielt sich in Bratislava in der Altstadt ab, hier findet man auch die besten Wirtshäuser und Bars. Auf der Flaniermeile nahe des Hafens wird man auch fündig, wenn man etwa eine Diskothek sucht. Sehenswert sind „Bratislavský hrad“, also die Burg auf einer Anhöhe nahe der Altstadt (nicht zu übersehen), das alte Rathaus am Hauptplatz und die Nový most (Neue Brücke), die wie ein UFO aussieht. Der Aufstieg vom Stadtzentrum zur Burg dauert etwa dreißig Minuten – von oben hat man einen schönen Ausblick über Bratislava und die Donau und kann es sich in einem sehr gemütlichen Panorama-Café bequem machen. Durchschnittlich kostet das Bier in Bratislava 1,5 Euro, Hauptspeisen findet man ab 4 Euro. Allerdings sind die Preise im Stadtkern exponentiell höher. Ideal ist es, wenn man sich zum Essen ein Stück außerhalb der Stadt begibt und um zu Trinken eher traditionelle Wirtshäuser aufsucht, anstatt sich diverser „Touristenfallen“ in der Altstadt zu bedienen. Am Matchtag ist es anzuraten keine „Farben“ in der Stadt zu tragen, auch wenn die hartgesottenen Fans des slowakischen Meisters mit Sicherheit größtenteils nicht in der Innenstadt für die Partie vorglühen…

TRANSFERPOLITIK

Was die Transferaufwände von Slovan angeht, würde das Team gut in die österreichische Liga passen. Mehr als 400.000€ Ablösesumme kann der regierende Meister der Slowakei kaum für einen Spieler bezahlen. Zuletzt bezahlte man ebendiese Summe für den Tschechen Jiri Kladrubsky von Sparta Prag. In den letzten zehn Jahren bezahlte man nur für fünf Spieler bestätigt eine Ablösesumme. Aber auch die eingenommenen Summen halten sich in Grenzen: Für den damals 21-jährigen Angreifer Jakob Sylvestr erhielt man 1,5 Millionen Euro von Dinamo Zagreb. Das obere Ende der Transfereinnahmen für einen einzelnen Spieler.

DAS SPIELSYSTEM

In der Liga praktiziert der neue Trainer Vladimir Weiss, der auch das slowakische Nationalteam betreut, zumeist ein 4-4-2-System. Gegnerbedingt lässt er aber auch zeitweise mit einem 4-1-3-2 als Grundausrichtung spielen. Dies war übrigens das System, mit dem der SK Slovan am Ende der vergangenen Saison seine Siegesserie startete, die den Meistertitel als Folge hatte. Gegen stärkere Gegner, also vor allem im Europacup, spielt Weiss allerdings hauptsächlich in einem 4-2-3-1-System und setzt auf ein massiertes Mittelfeld. Beim Auswärtsspiel gegen den AS Roma bot er gar ein 4-1-4-1-System (auf dem Papier) auf, was jedoch in Rückwärtsbewegung schnell zu einem 4-3-2-1 wurde. Weiss setzt in den defensiveren Systemen, wovon man auch eines gegen Salzburg erwarten darf (höchstwahrscheinlich ein 4-2-3-1), auf Ballsicherheit im Mittelfeld und lässt auf Konter spielen.

DER TORHÜTER

Einsertormann bei Slovan Bratislava ist der 194cm große Matús Putnocky (26). Der körperlich robuste Keeper bestreitet bereits seine dritte Saison für Slovan und ist auch seitdem Stammkeeper. Er gilt als disziplinierter Teamplayer, der einen positiven Einfluss auf seine Vorderleute hat und eine gute Strafraumbeherrschung mitbringt. In der Luft ist er grundsätzlich gut, auch fußballerisch nicht schlecht, allerdings gilt er manchmal als zögerlich und zu langsam, wenn es darum geht richtig zu antizipieren. Dennoch ist Putnocky in der slowakischen Liga oberer Durchschnitt (wozu etwa auch Rapid-Torhüter Ján Novota zählte).

Ersatzmann ist der ehemalige slowakische U21-Teamkeeper Lukas Hrosso (24), der noch einen Zentimeter größer ist als Putnocky und auch schon mehr als 120 Pflichtspielen in den Beinen und Händen hat. Er war ab seinem 20. Lebensjahr Stammkeeper bei Nitra und wechselte zu Beginn der Saison zu Slovan, wo er auch bereits in zwei Spielen zum Einsatz kam.

DIE INNENVERTEIDIGUNG

Der Abwehrchef von Slovan ist der 14-fache slowakische Teamspieler Marián Had (29). Nachdem er in der vergangenen Meistersaison lange mit Verletzungssorgen zu kämpfen hatte und auch sonst keinen Platz in der Mannschaft fand, wird er heuer wieder interessant, weil Slovan Verletzungspech auf den Verteidigerpositionen hat. Had stand früher bereits bei Lok Moskau, Sporting Lissabon und Sparta Prag unter Vertrag, ohne sich jedoch bei einem diesem Klub durchzusetzen. Für Slovan ist er allerdings aufgrund seiner Routine und Abgebrühtheit ein wichtiger Mann, der allerdings normalerweise nur die Nummer Zwei oder Drei für die Innenverteidigung wäre.

Ein wichtiger, flexibler Mann für die Defensive wäre Jiri Kladrubsky (25), den man von Sparta Prag holte. Doch der zweifache tschechische Teamspieler, der in der laufenden Saison bereits 14 Pflichtspiele für Slovan mitmachte, verletzte sich in der ersten Halbzeit beim letzten Ligaspiel gegen Kosice und fällt damit voraussichtlich für das Hinspiel aus. Eigentlich ist Kladrubsky ein defensiver Mittelfeldspieler, der auch auf Außenverteidigerpositionen spielen kann. Bei Slovan benötigt man ihn allerdings auch manchmal zentral hinten, als Organisator im Spiel nach vorne. Die meisten seiner Spiele machte er jedoch im defensiven Mittelfeld und zeigte dort durch seine Ruhe und Ballsicherheit gute Leistungen.

Neben Had wird nun wohl Martin Dobrotka (26) spielen. Er ist ein gelernter Außenverteidiger und eines der Urgesteine im Team von Slovan: Dobrotka ist seit über fünf Jahren ein Fixstarter des Hauptstadtklubs. Der 183cm große Verteidiger fühlt sich zwar auf der rechten Abwehrseite am Wohlsten, wird derzeit aber hauptsächlich in der Innenverteidigung eingesetzt, wobei er auch manchmal als linker Verteidiger aushilft. Seine Stärken liegen im Kopfballspiel und in Zweikämpfen – beim 1:0-Heimsieg gegen AS Roma erzielte er per Kopf in der 80. Minute das Siegtor für Slovan.

Der Ersatzmann für die Innenverteidigung ist Radek Dosoudil (28), ein ehemaliger tschechischer U21-Teamspieler. Bei Slovan ist er seit etwa 2 ½ Jahren Stammspieler, doch in der laufenden Saison vertraute man nur in der Liga auf ihn. Dosoudil ist ein guter Zweikämpfer, kopfballstark, aber auch fehleranfällig wenn das Tempo zu hoch wird - der Tscheche ist allgemein kein sonderlich schneller Spieler, möglich allerdings, dass er zur Spezialbewachung von Stefan Maierhofer abkommandiert wird und Dobrotka dafür als Außenverteidiger zum Zug kommt.

Weitere Alternativen:

* Peter Jánosík (23, neun Spiele fürs slowakische U21-Team, 191cm großer Ergänzungsspieler, heuer bisher ein Einsatz)

* Marek Kuzma (25, fünf Spiele fürs slowakische U21-Team, 187cm groß, ebenfalls Ergänzungsspieler, heuer insgesamt fünf Pflichtspieleinsätze, davon vier Einwechslungen, insgesamt 135 Minuten)

DIE AUSSENVERTEIDIGUNG

Als rechter Verteidiger ist derzeit Mamadou Bagayoko (21) von der Elfenbeinküste gesetzt. Bereits 2008 kam der damals 18-jährige Bagayoko in die Slowakei, wo er anfänglich leihweise in Petrzalka spielte, allerdings schon Slovan gehörte. 2009/10 kam er erstmals zu Einsätzen für Slovan und 2010/11 war er ein wichtiger Bestandteil der Meistermannschaft, indem er 26 Ligaspiele für den aktuellen Meister absolvierte. Für die Elfenbeinküste spielte er bereits als 18-Jähriger bei den Olympischen Spielen (U23) und bei Slovan besticht er vor allem durch seine Laufstärke und seinen Einsatz. Der 175cm große Abwehrspieler ist jedoch defensiv durchaus fehleranfällig, sein Stellungsspiel ist noch nicht perfekt ausgeprägt.

Zwei weitere Außenverteidiger sind derzeit verletzt: Vor allem der Ausfall von Erik Cikos (23) schmerzt, denn der ehemalige U21-Teamspieler (14 Einsätze) kann auf beiden Seiten spielen und gilt ebenso wie Bagayoko als laufstarker Spieler, dafür aber technisch noch um eine Spur stärker. Letztes Jahr wurde er in Polen mit Wisla Krakau Meister, wechselte danach zu Slovan, wo er sofort gut einlebte, gegen die AS Roma zwei tolle Spiele machte, sich dann allerdings gegen den FC Nitra (10.September) bereits nach acht Minuten verletzte und vom Platz musste. Und auch sein Ersatzmann Lukás Pauschek (18) ist verletzt: Wenn nicht Bagayoko sondern Cikos auf der rechten Abwehrseite spielte, war Pauschek links gesetzt. Der 92er-Jahrgang gilt als Riesentalent, spielt seit März fix im U21-Team, debütierte für Slovan kurz nach seinem 17. Geburtstag. Er verletzte sich allerdings acht Tage nach Cikos, bei der Auswärtsniederlage gegen Dunajská Streda.

Somit verfügt Slovan derzeit mit Bagayoko nur über einen echten Außenverteidiger und einer der Innenverteidiger muss auf eine Außenposition rücken. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Dobrotka rückt nach links (auf seine „dritte Position“) oder der routinierte Had. Die Chancen stehen ausgeglichen, allerdings hätte Leonardo als rechter Flügelstürmer mit dem nicht gerade wendigen Had als linken Verteidiger seine Freude. Wenn Weiss Leonardo abmontieren will, wäre er mit Dobrotka besser beraten.

DAS ZENTRALE MITTELFELD

Der wichtigste Mann im defensiv-zentralen Mittelfeld der Slowaken ist der in Deutschland geborene Togolese mit slowakischem Pass Karim Guédé (26). Der 184cm große Mittelfeldspieler ist momentan wohl der Star und einer der großen Publikumslieblinge im Team. Er spielte zuletzt auch beim 2:1-Sieg über Österreich im slowakischen Nationalteam und spielte für die B-Elf des Hamburger SV bevor er in die Slowakei wechselte. Für Slovan kickt er seit dem Frühjahr 2010 und wurde bereits in seiner ersten vollen Saison Meister. In dieser Saison hatte er mit die besten Zweikampfwerte der Liga, baute das Spiel im Mittelfeld stets intelligent auf, kam schnell hinter den Ball und erzielte zudem noch fünf Saisontore. Auch heuer ist er im defensiven Mittelfeld fix gesetzt und traf zuletzt bei der 1:2-Heimniederlage gegen Athletic Bilbao.

Sollte Kladrubsky, der sich allerdings erst vor vier Tagen verletzte, fit werden, wird er die defensive Mittelfeldzentrale gemeinsam mit Guédé bilden. Ansonsten darf man neben dem gebürtigen Deutschen den 14fachen slowakischen Teamspieler (auch aktuell) Igor Zofcak (28) erwarten. Nach fast vier Jahren in Tschechien, wo er für Sparta Prag und Jablonec spielte, wechselte er letzte Saison leihweise zu Slovan und wurde sofort Meister. Slovan Bratislava verpflichtete ihn daraufhin weiter. Zofcak ist ein großer Freigeist, der sowohl im zentralen defensiven, als auch im rechten oder linken Mittelfeld zum Einsatz kommen kann. In einem 4-4-2 spielt er hauptsächlich als linker Mittelfeldspieler, seltener rechts. In den „Europacupsystemen“ von Trainer Vladimir Weiss ist er jedoch eher im defensiven zentralen Mittelfeld vorgesehen. In einem 4-1-4-1 würde er vor Kladrubsky oder Guédé spielen, oder aber im linken Mittelfeld. Zofcak ist technisch gut, ballsicher und hat speziell ein gutes Auge für seine Mitspieler und den Pass in den freien Raum. Seine Zweikampfstatistiken lassen allerdings zu wünschen übrig.

Der offensivste zentrale Mittelfeldspieler im Konzept von Vladimir Weiss heißt Erik Grendel (22). Er ist ein beidbeiniger, offensiv ausgerichteter Mittelfeldspieler, der jedoch zumeist auf zentralen Positionen eingesetzt wird. In einem 4-4-2 übernimmt er die Position eines „8ers“. Eher selten spielt er im linken Mittelfeld, in Ausnahmefällen auf der rechten Seite. Grendel hat einen guten Schuss und spielt sowohl in die Tiefe als auch in die Breite gute Pässe. Nach hinten arbeitet er manchmal etwas zu wenig.

Weitere Alternativen:

* Kristijan Kolcák (21, aktueller U21-Teamspieler der Slowakei, heuer bisher vier Pflichtspieleinsätze, davon drei Einwechslungen, spielt eher defensivere Positionen in der Zentrale)

* Zé Vitor (20, robuster, 187cm großer Brasilianer, der seit diesem Sommer für Slovan spielt, allerdings erst zu einem Einsatz kam, klassischer Staubsauger vor der Abwehr)

DIE MITTELFELDSPIELER AM FLÜGEL

Im rechten Mittelfeld ist zurzeit ein Linksfuß hoch im Kurs: Der Serbe Marko Milinkovic (23) spielt nun seit einem Jahr für Slovan, nachdem er zuvor vier Jahre für Kosice spielte und durfte bereits vor zwei Jahren im serbischen Nationalteam debütieren. Er ist aktuell wohl der beste Fußballer im Team von Vladimir Weiss und kann sowohl im rechten, als auch im zentralen Mittelfeld aufgeboten werden. Im linken Mittelfeld begann er seine Karriere zwar, bei Slovan kommt er auf dieser Stammposition jedoch kaum zum Zug (bei Slovan überhaupt noch nie). Milinkovic ist ein guter Freistoßschütze, technisch gut und clever, zudem schlägt er gute Flanken. An der Defensivarbeit hapert es jedoch manchmal.

Auf der anderen Seite könnte abgesehen vom bereits beschriebenen Zofcak auch Milos Lacny (23) zum Einsatz kommen, der bisher eher als Ergänzungsspieler in Erscheinung trat. Die Leihgabe von Sparta Prag ist eigentlich Stürmer, wird bei Slovan jedoch auch als flinker Flügel für die linke Seite eingesetzt. Etwas andere als die andere Alternative für diese Position: Peter Stepanovsky (23) ist genauso wie Lacny ein ehemaliger U21-Teamspieler der Slowakei, aber eher defensiv ausgerichtet. Stepanovsky spielt seit 2007 für Slovan und kann auch in der linken Abwehr zum Einsatz kommen. Heuer brachte er es auf vier Ligaspiele und vier Europacupspiele, wobei er auswärts gegen die AS Roma eingewechselt wurde und das entscheidende 1:1 erzielen konnte.

Ob die beiden spielen dürfen hängt hauptsächlich davon ab, ob der Tscheche Kladrubsky fit wird. Falls er es wird, haben die beiden kleinere Chancen auf Einsätze, weil dann Zofcak voraussichtlich links starten wird. Wenn Kladrubsky ausfällt, braucht man Zofcak allerdings zentral und die linke Seite wäre frei für den offensiveren Lacny oder den defensiveren Stepanovsky.

Alternative:

* Adrian Cermak (18, der junge Rechtsfuß kam vor vier Tagen gegen Kosice zu seinem Ligadebüt und könnte auch gegen Salzburg eine Alternative auf der rechten Seite sein)

DER ANGRIFF

Wenn Slovan Bratislava mit Solospitze agiert, ist dies der slowakische Torschützenkönig und ehemalige Austria-Wien-Legionär Filip Sebo (27). Für die Austria erzielte Sebo in etwa 1 ½ Jahren nur fünf Ligatore – für Slovan waren es in derselben Zeit 25. Alleine in den letzten drei Runden der Saison 2010/11 erzielte er sieben Tore. Und auch heuer ließ er es inklusive Europacup bereits viermal klingeln. Sebos Stärken sind bekannt: Der 180cm große Teamspieler (7 Tore in 14 Länderspielen) ist pfeilschnell und findet stets Lücken in der gegnerischen Abwehr, die er mit seinem starken Laufspiel aufreißen kann. Er ist in beiden Spielen gegen Salzburg definitiv gesetzt.

In einigen Spielen der laufenden Saison spielte Sebo im Angriff gemeinsam mit dem vorhin beschriebenen linken Flügel Lacny in einem 4-4-2. Dies erwies sich als Powerduo, da beide Angreifer viel arbeiteten – allerdings waren sich die Akteure zu ähnlich, standen sich zeitweise auf den Füßen und konnten ihre Laufwege nur bedingt aufeinander abstimmen. Den besseren Kontrast bot Stürmer Nummer Zwei, Juraj Halenár (28), der bereits für Inter Bratislava, Artmedia Petrzalka und vor zwei Jahren auch für Slovan Topscorer war. Er ist eher ein Stürmer, der Bälle halten und behaupten kann, hat seine Stärken im Strafraum, braucht genaue Vorlagen von seinen Kollegen im Mittelfeld.

Der Nächste in der Hierarchie ist der routinierte Tscheche Lukás Hartig (34), der als ballsicherer, mitarbeitender Stürmer gilt. Er kann in der Offensive Ruhe ins Spiel bringen, lässt Bälle gut abtropfen, ist ein kopfballstarker Spieler, der einst gute Spiele für Zenit St.Petersburg, vor allem aber Artmedia Petrzalka machte. Der 183cm große Hartig ist ein wichtiger Einwechsler im System von Vladimir Weiss.

Etwas weniger wichtig ist der Bosnier Kresimir Kordic (27), der vor etwa vier Jahren, nachdem er zahlreiche Tore für Posusje und Zrinjski Mostar erzielte, fast in jedem Faxgerät Mitteleuropas zu finden war, weil er überall angeboten wurde. Slovan erbarmte sich im Sommer 2010, aber wirklich ausgezahlt hat sich der günstige Kauf nicht: Kordic erzielte seitdem erst zwei Tore in zwanzig Spielen und gilt weiterhin als behäbiger, hölzerner Angreifer. Anders übrigens als Radoslav Augustín (24), der vor der Saison vom Zweitligaklub Petrzalka 1898 kam, für den er letzte Saison 14 Treffer erzielte. Augustín konnte allerdings noch überhaupt nicht Fuß fassen, wurde erst einmal eingewechselt. Ebenso wie der junge Akos Szarka (20), der in den Nachwuchsteams von Slovan herausstach und behutsam aufgebaut werden soll, bisher aber auch noch keinen Einsatz hatte.

Interessant ist allerdings der Linksfuß Ivo Táborsky (26). Der geborene Prager kam vor der Saison vom tschechischen Klub Mladá Boleslav und kann sowohl im Angriff als auch am linken Flügel eingesetzt werden. Er ist ein ähnlicher Spielertyp wie Lacny, allerdings etwas robuster, dafür nicht ganz so schnell. Er ist deshalb interessant, weil er auf zwei verschiedenen Positionen spielen könnte und somit für verschiedene Spielsysteme eine Alternative ist. Gegen Salzburg ist er zwar eher eine Alternative als Szarka, Augustín, Kordic, Hartig und Halenár, aber trotzdem in der Kaderhierarchie zu weit hinten, um einen Stammplatz zu erwarten.

DIE AUFSTELLUNG

Details zur Aufstellung und zur taktischen Ausrichtung findet ihr auf abseits.at

FAZIT

Slovan Bratislava hat teilweise sicher technisch gute Spieler, aber im Vergleich zu Red Bull Salzburg sollte ein Klasseunterschied bemerkbar sein. Wenn man Slovan nicht spielen lässt, sondern den Slowaken sein Spiel aufzwingt, sollte es für eine technisch gute Mannschaft wie Salzburg keine Probleme geben. Tipp ist daher: Das Heimspiel geht glatt mit 3:0 an Salzburg und auch auswärts setzen sich die Mozartstädter mit 2:1 durch.

© Dannyo - austriansoccerboard.at - abseits.at

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