[Teaminfo] Dynamo Kiev


Dannyo

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Wenn sie euch gefällt verlinkt hierher, aber kopiert sie nicht einfach woanders hin, THX! :)

Name: FK Dynamo Kiev (ФК Динамо Київ)
Nation: Ukraine
Gründungsdatum: 1.November 1927
Alter: 85 Jahre
Vereinsfarben: Weiß-Blau
Stadion: NSK Olimpijskyj
Kapazität: 70.050 Plätze
Präsident: Igor Surkis
Trainer: Oleg Blochin

Erfolge

  • 13 x sowjetischer Meister
  • 13 x ukrainischer Meister
  • 9 x sowjetischer Cupsieger
  • 9 x ukrainischer Cupsieger
  • 3 x sowjetischer Supercupsieger
  • 5 x ukrainischer Supercupsieger
  • 2 x Gewinner des Europapokals der Pokalsieger (1975 und 1986)
  • Champions-League-Halbfinalist 1999
  • UEFA-Pokal-Halbfinalist 2009
  • UEFA Super Cup Sieger 1975

Standing in der Ukraine

Bis zum Tod von Vereinslegende Valerij Lobanovskiy im Jahr 2002 dominierte Dynamo den Fußball in der Ukraine nahezu nach Belieben. In den ersten neun Saisonen der neu gegründeten ukrainischen Liga nach dem Zerfall der Sowjetunion (1992/93 bis 2000/01) wurde das Team immer Meister. Erst 2001/02 musste sich Dynamo erstmals der aufstrebenden Mannschaft von Shakhtar Donetsk geschlagen geben. Doch in den nächsten zwei Jahren holten die Hauptstädter wieder den Titel.

Ab 2004 war die Dominanz von Dynamo aber gebrochen und Shakhtar Donetsk etablierte sich als neue Nummer Eins im ukrainischen Fußball. Seit 2004 holte Dynamo nur noch zwei Meistertitel und musste sich sechsmal mit dem Vizemeistertitel hinter Shakhtar zufriedengeben. Und auch die nachrückende Konkurrenz schläft nicht: Die abgelaufene Saison 2012/13 beendete Dynamo nur noch auf dem dritten Platz, weil Metalist Kharkiv sich den zweiten Rang schnappte.

Mit diesen Kräfteverhältnissen muss man auch in den nächsten Jahren rechnen: Shakhtar Donetsk ist weiterhin der Maßstab, danach kommen Dynamo Kiev und Metalist Kharkiv, die aber mittlerweile qualitativ ähnlich zu bewerten sind. Starke Phasen von Dnipro Dnepropetrovsk und Chernomorets Odessa erschweren das Leben der Spitzenklubs zusätzlich.

Standing in Europa

Die größten Zeiten Dynamos in Europa sind passé. In den 70er- und 80er-Jahren zählte der Klub zu einem der besten Teams des Kontinents und errang zwei Titel im Europapokal der Pokalsieger. 1975 besiegte man im Finale Ferencvaros Budapest mit 3:0, 1986 Atlético Madrid mit demselben Ergebnis. Der heutige Trainer Oleg Blochin, bis heute Rekordtorschütze von Dynamo Kiev, zählte zu den Protagonisten dieser erfolgreichen Zeit und erzielte in beiden Finalspielen – obwohl elf Jahre auseinander – je einen Treffer. Beim früheren Finale waren auch Doppeltorschütze Vladimir Onischtschenko und der torgefährliche Mittelfeldspieler Leonid Burjak Schlüsselspieler zum Dynamo-Erfolg. In den 80er-Jahren sorgten speziell Pawel Jakowenko, Igor Belanov, Oleg Kusnetsov und Anatoli Demjanenko für Aufsehen.

13 Jahre nach dem letzten Europacuperfolg stürmte Kiev unter Trainer Lobanovskiy ins Halbfinale der Champions League. Die Ukrainer überzeugten dabei vor allem mit ihrem sensationellen Umschaltspiel im „gleichschenkeligen Dreieck“, das Zeit und Raum perfekt bespielte. Diese Art zu spielen wurde später als Handschrift des Trainers und Spielphilosophie berühmt. Dynamo Kiev schaltete auf dem Weg ins Finale unter anderem Arsenal, Panathinaikos und Real Madrid aus. Erst im Halbfinale gegen Bayern, das später Manchester United „in der Nachspielzeit“ unterlag, war Endstation. Andriy Shevchenko holte sich mit acht Toren die Torjägerkrone.

Wieder zehn Jahre später, in der Saison 2008/09, rutschte Dynamo Kiev als Dritter der Champions-League-Gruppenphase in den UEFA-Cup und spielte dort um den Titel mit. Nach Erfolgen über den FC Valencia, Metalist Kharkiv und Paris St.Germain stand das Team bereits im Halbfinale. Dort musste man sich aber ausgerechnet dem Nemesis, Shakhtar Donetsk, geschlagen geben, das später nach Verlängerung im Finale gegen Werder Bremen den Titel holte.

Seitdem war Dynamo ebenfalls Stammgast in europäischen Gruppenphasen: 2009/10 kam in der Champions-League-Gruppe mit Barcelona, Inter Mailand und Rubin Kazan das Aus. 2010/11 verpasste Dynamo zwar die Champions League, setzte sich aber in der Europa League in einer Gruppe mit BATE Borisov, Sheriff Tiraspol und AZ Alkmaar durch und schoss sich dann bis ins Viertelfinale. Besiktas und Manchester City wurden auf dem Weg dorthin besiegt, gegen Sporting Braga schied man aufgrund der Auswärtstorregel aus.

2011/12 scheiterte das Team bereits in seiner Europa-League-Gruppe, weil gegen Stoke City, Maccabi Tel Aviv und Besiktas nur sieben Punkte geholt wurden. Und in der abgelaufenen Saison 2012/13 kamen die Ukrainer in ihrer Champions-League-Gruppe mit Paris St.Germain, Dinamo Zagreb und Porto zu einem dritten Platz und verloren das Europa-League-Sechzehntelfinale gegen Bordeaux.

Die laufende Europacupsaison

Im Playoff zur Europa League setzte sich der Vorjahresdritte der ukrainischen Liga locker gegen die kasachische Elf aus Aktobe durch. Einem 3:2-Sieg auswärts folgte zu Hause ein glattes 5:1. Im ersten Gruppenspiel zu Hause gegen Racing Genk setzte es aber eine 0:1-Niederlage, obwohl man das Spiel bestimmte und 24 Torversuche vorzuweisen hatte. Alleine Stürmerstar Andrey Yarmolenko feuerte sechs Bälle auf das Tor der Belgier ab.

Nicht nur das Spiel gegen Genk, sondern auch ein markanter Dominanzverlust in der heimischen Meisterschaft sind Zeichen dafür, dass Dynamo Kiev über zehn Jahre nach Lobanovskiys Tod heuer keine sonderlich große Rolle in Europa spielen wird. Die Mannschaft ist sicher stark genug, um in der Gruppe zu bestehen und gilt weiterhin als Favorit, allerdings veränderte sie sich im Vergleich zum Vorjahr an fünf Positionen, wird sich im Winter noch weiter verändern und muss aufgrund der nicht mehr ganz gemütlichen ukrainischen Liga ihre Prioritäten verschieben. Wenn man Dynamo Kiev auf europäischer Bühne auf dem falschen Fuß erwischen kann, dann in der heurigen Spielzeit.

Dynamo Kiev und Rapid

Das erste Aufeinandertreffen zwischen Dynamo Kiev und Rapid gab es in der Saison 1985/86 – damals im Viertelfinale des Europapokals der Pokalsieger. Die starken Ukrainer machten – mit dem heutigen Trainer Oleg Blochin im Angriff – kurzen Prozess mit den Hütteldorfern und siegten im Hanappi-Stadion mit 4:1 und zu Hause mit 5:1. Die beiden Rapid-Tore erzielten Willfurth und Halilovic.

1992/93 folgte in der ersten UEFA-Cup-Runde ein besonders schmerzhaftes Ausscheiden gegen Dynamo. In Kiev gab es eine 0:1-Niederlage, in Hütteldorf führte Rapid aber schon nach 38 Minuten durch zwei Tore von Fjörtoft und eines von Mandreko mit 3:0. Kurz vor der Pause verwandelte Leonenko einen Elfmeter zum 1:3-Anschlusstreffer für Kiev und als Anenkov in der Schlussphase nach einer Tätlichkeit Rot sah, glaubte alles an eine Sensation in dieser allgemein schwierigen Phase für Rapid. Doch ein Fehler von Martin Puza in der 88.Minute ermöglichte Leonenko auch noch das 2:3 aus Sicht der Ukrainer, die damit dank der Auswärtstorregel aufstiegen. Die letzte Chance – ein Freistoß von Poiger – war im Fernsehen nicht mehr zu sehen, weil enttäuschte Rapid-Fans Rauchbomben zündeten und das Spielfeld komplett eingenebelt war…

Vier Jahre später gelang dann doch noch ein Aufstieg gegen Dynamo: In der Champions-League-Qualifikation setzte man sich zu Hause durch Tore von Stumpf und Guggi mit 2:0 durch. Aus heutiger Sicht unglaublich ist, dass damals nur 29.500 Zuschauer ins Happelstadion pilgerten. Obwohl man in Kiev schnell in Rückstand geriet, konnte Rapid noch siegen: 4:2 für Grün-Weiß hieß es am Ende – ein Eigentor, ein Treffer des heutigen WAC-Trainers Didi Kühbauer und ein Doppelpack des kultigen Bulgaren Trifon Ivanov fixierten den Sieg und die erste Champions-League-Teilnahme Rapids.

Abgänge bis zum Ende der Sommertransferzeit

Dynamo Kiev verpflichtete in dieser Saison fünf neue Spieler und beförderte mehrere Nachwuchsspieler in den Kader der ersten Mannschaft, von denen jedoch nur einer realistische Chancen auf Einsätze hat. Stammspieler oder wichtige Ergänzungsspieler aus der Vorsaison wechselten aber auch im Sommer den Verein: Innenverteidiger Taras Mykhalyk (29) wechselte zu Lok Moskau und ist damit der einzige Ex-Stammspieler der den Verein fix verließ.

Mehrere Spieler wurden hingegen verliehen:

  • Niko Kranjcar (29), ein Mann mit starkem Rapid-Bezug, wechselte leihweise zu den Queens Park Rangers in die zweite englische Liga.
  • Der mazedonisch-stämmige Schweizer Admir Mehmedi (22) wechselte zum SC Freiburg.
  • Das ewige Talent Artem Kravets (24) wechselte zu Arsenal Kiev
  • Die beiden Leihspieler Facundo Bertoglio (23) und Andres Escobar (22) wurden nach vorangegangenen Leihgeschäften nicht zurückgeholt, sondern beide nach Frankreich zum Evian Thonon Gallard FC verliehen.

Der Torhüter

Zwar befindet sich der mittlerweile 38-jährige, legendäre Aleksandr Shovkovsky noch immer im Kader von Dynamo Kiev, aber nach mittlerweile 20 Jahren beim Verein wurde er zuletzt von einem Mann abgelöst, der sein Sohn sein könnte.

Bereits in den vergangenen Saisonen war der 20-jährige Maksym Koval immer wieder ins Team gekommen, wenn Shovkovsky gesundheitliche Probleme hatte. Letztes Jahr spielte er bereits fast fix und heuer wird er nicht mehr zu verdrängen sein. Koval debütierte im Alter von 17 Jahren, aber abgesehen von seiner körperlichen Konstitution änderte sich seitdem nicht viel. Er ist mittlerweile robuster, legte an Muskeln zu, allerdings ist der 188cm-Mann bei Flanken nicht immer sicher, faustet viel und übersieht gerne mal einen Mit- oder Gegenspieler. Auf der Linie zeigt er teilweise gute Paraden und auch einige „Double Saves“, dafür flog er alleine in den letzten 1 ½ Jahren zweimal wegen Notbremsen vom Platz, weil seine Reaktionszeit auf hektische Spielsituationen phasenweise noch zu gering ist.

Die Innenverteidigung

Über den österreichischen Nationalspieler Aleksandar Dragovic brauchen wir nicht viele Worte verlieren. Der 22-Jährige kam während der Saison vom FC Basel und etablierte sich sehr schnell als Stammspieler in der Innenverteidigung. Zudem ist Dragovic eher als aufbauender Part zu bezeichnen.

Sein Kollege ist einer der aktuell stärksten und interessantesten Spieler im Team. Der 26-jährige Yevgen Khacheridi ist sowohl bei Dynamo, als auch im ukrainischen Nationalteam gesetzt und gilt als bester Kopfballspieler der Ukraine. Er ist 197cm groß und gewann alleine im ersten Gruppenspiel gegen Genk zehn Kopfballduelle. Gegen ihn ist in der Luft nahezu jeder Angreifer hilflos und auch auf dem Boden weiß der athletische Khacheridi zu gefallen. Er trifft zumeist die richtigen Entscheidungen, auch wenn’s eng wird. Sein Passspiel ist nichts Besonderes und er baut das Spiel nicht außergewöhnlich gut auf, ist aber dennoch der Spieler, der von den anderen Akteuren rund um ihn am Häufigsten gesucht wird, wenn man in Bedrängnis kommt. Seine Physis und die Schwierigkeit dem Mann mit den langen Beinen den Ball abzunehmen, machen ihn auch in Ballbesitz zu einem sicheren Pol für andere. Höchste Vorsicht ist natürlich auch bei offensiven Standards geboten. Khacheridi wurde zuletzt unter anderem mit Spartak Moskau und Tottenham Hotspur in Verbindung gebracht.

Der Ersatzmann für die Innenverteidigung heißt Domagoj Vida, ist 24 Jahre alt und spielte bereits ein Jahr erfolglos bei Bayer 04 Leverkusen. Der 19-fache kroatische Teamspieler ist ein Tausendsassa und deshalb sehr wichtig für das Team – er kann auch als Rechtsverteidiger und als defensiver Mittelfeldspieler eingesetzt werden. Vida ist ein körperlich robuster Verteidiger, der so richtig auf Zweikämpfe steht, dafür aber oft aufs Fußballspielen vergisst. Obwohl er als großes Talent galt, ist er ein Spieler ohne große Spielintelligenz und macht viele Stellungsfehler. Auch technisch ist der Kroate eher bieder. Würde er spielen, was eher unwahrscheinlich ist, wäre er eine der Schwachstellen von Dynamo.

Die rechte Verteidigung

Nachdem er mit einer Muskelverletzung über ein Monat lang out war, kehrte der Brasilianer Danilo Silva vor zwei Wochen wieder in die Mannschaft zurück und ist seitdem als Rechtsverteidiger gesetzt. Der 26-Jährige ist gelernter Innenverteidiger und wurde erst im Jahr 2009 bei Internacional Porto Alegre zum Außenverteidiger umgeformt. Der 186cm große Abwehrspieler wirkt vor allem sehr schlank und Spieler mit tiefem Körperschwerpunkt setzen ihm eher zu als Flügelspieler mit aufrechter und durchschaubarerer Körperhaltung. Auch wenn sein Offensivdrang in den letzten Jahren etwas zunahm, ist er vom offensiven Standpunkt kein kompletter Spieler, sondern eher ein Läufer. In Brasilien nannte man ihn teilweise einen „Verrückten“, weil er sehr weite Wege zurücklegte, auch wenn diese meist leere Kilometer waren. Weil er aber konsequent an der Seitenlinie klebt, wird ein weites Einrücken der Flügelakteure zu Stellungs- und Abstimmungsfehlern bei Danilo Silva führen.

Die linke Verteidigung

Der Franzose Benoit Trémoulinas ist die logische und auch beste Besetzung auf der linken Verteidigerposition. Der 27-Jährige kam vor der Saison aus Bordeaux und steuerte bisher in zehn Spielen drei Assists bei. Der zweifache französische Teamspieler ist vor allem schnell und technisch gut, sowie ein Spieler, der sehr direkt versucht, Assists beizusteuern. Somit flankt Trémoulinas auch häufig aus dem Halbfeld. Seine Passgenauigkeit ist für einen Außenverteidiger verhältnismäßig niedrig, weil er immer wieder direkte Zuspiele bzw. „tödliche Pässe“ versucht. Von allen Abwehrspielern von Dynamo Kiev ist Trémoulinas der kopfballschwächste. Seine Passbindung mit Dragovic ist zudem wesentlich geringer, als die zwischen Khacheridi und Rechtsverteidiger Danilo Silva. In defensiven Zweikämpfen ist er sehr lästig, kommt schnell hinter den Ball, geht aber nur selten für Tacklings zu Boden.

Interessanterweise ist mittlerweile aber auch der junge Yevgeni Makarenko ein ernstzunehmender Konkurrent für Tremoulinas. Der 23-Jährige war lange im Nachwuchs von Dynamo tätig, wurde letzte Saison an Hoverla verliehen und spielte immerhin in den letzten beiden Ligapartien als Linksverteidiger durch. Tremoulinas saß jedoch auf der Bank, war also nicht verletzt.

Yevgen Selin (25) ist mit einem Kreuzbandriss noch bis Februar 2014 außer Gefecht.

Das defensive Mittelfeld

Der portugiesische Nationalspieler Miguel Veloso sollte als Sechser gesetzt sein. Der 27-Jährige ist einer von zwei Nadelspielern im Team von Oleg Blochin. Er ist enorm passsicher in Bedrängnis, stark in Körpertäuschungen und –drehungen, um sich Raum zu verschaffen und zudem ein guter Distanzschütze. Seine größte Stärke sind jedoch seine langen Bälle hinter die Abwehr, Flanken, Freistöße und Eckbälle. Kaum ein Spieler in der Ukraine verfügt über ein solches Gefühl bei ruhenden Bällen. Allerdings ist Miguel Veloso für einen defensiven Mittelfeldspieler auch einer, der zu viel auf Passsicherheit und fortgeschrittene Technik vertraut. Gerade gegen kleinere Gegner – und dazu ist Rapid wohl zu zählen – gibt er im Umschaltspiel von Offensive auf Defensive und in wichtigen defensiven Zweikämpfen nicht immer 100 Prozent. Dies könnte eine Chance für Rapid sein, das Veloso von Anfang an ordentlich anbohren muss.

Der typische zweite Sechser wäre Ognjen Vukojevic, der aktueller kroatischer Teamspieler ist und bereits bei 51 Länderspielen hält. Der 29-Jährige war in den letzten Jahren oft verletzt und gilt heute eher nur noch als defensiver Rackerer, der auch gut geeignet ist, um gegnerische Zehner abzumontieren. Vukojevic war früher auch für seine guten Weitschüsse bekannt, schaltet sich mittlerweile aber weniger ins Offensivspiel ein. Er ist ein Spieler, den man vor allem gegen starke, dynamische Teams braucht, weil er seine Aufgaben gewissenhaft löst und es versteht Druck auf den Gegner auszuüben. Für das Aufbauspiel oder die technisch feine Klinge ist er mittlerweile eher nicht mehr zu haben. Er ist außerdem ein Spieler, den man mit den richtigen Körpertäuschungen leicht zu Fouls zwingen kann, zumal er Zweikämpfe sehr früh und intensiv annimmt.

Wahrscheinlicher ist, dass der Nigerianer Lukman Haruna als Achter aufgeboten wird. Der 22-Jährige kam vor zwei Jahren von Monaco und gilt als torgefährlicher Box-to-Box-Midfielder, der allerdings Mitspieler in seinem unmittelbaren Umfeld braucht. Haruna hält den Ball auf zentraler Position oft sehr lange und verdribbelt sich. Einerseits wird er dadurch häufig gefoult, andererseits passieren ihm auch unnötige Ballverluste. Der Nigerianer ist allerdings sehr agil, setzt seinen Körper gut ein und gilt auch als gefährlicher Distanzschütze. Von den möglichen zentralen Mittelfeldspielern ist er dennoch der unsicherste.

Eine Alternative für die Sechser-Position ist auch Sergey Sydorchuk, doch der 22-Jährige ist eher als Außenseiter für einen Einsatz zu bezeichnen. Der Achter Denys Garmash (23) fällt mit einer Meniskusverletzung noch bis November oder Dezember aus.

Der zentrale offensive Mittelfeldspieler

Der Marokkaner Younés Belhanda kam vor der Saison um elf Millionen Euro von Montpellier und steuerte in elf Pflichtspielen bisher drei Tore und drei Assists bei. Er ist kein Zehner klassischer Prägung, sondern ein Spieler, der sich auch in die Tiefe fallen lässt und auf die Flügel ausweicht. Insgesamt ist er aber als technisch hochtalentierter Mittelfeldspieler zu bezeichnen, der einen offensiven Nadelspieler abgibt. Belhanda kann selbst in schwierigsten Lagen angespielt werden und macht wenige Fehler. Seine Passgenauigkeit liegt beinahe immer jenseits der 90%. Wenn man gegen ihn spielt, sollte man versuchen seine nächste Bewegung vorauszuahnen, weil er die Bälle oft mit nur einer Berührung weiterspielt und sich sofort neue Räume sucht. Der schnelle Dribbler ist der Kreativspieler im Team und die offensive Schalt- und Ideenzentrale. Er kann aus der Distanz abschließen, durch die Abwehrreihen dribbeln oder den tödlichen Pass spielen – ihn darf man nie aus den Augen verlieren…

Sein Ersatzmann ist Roman Bezus, der 2011/12 zum besten jungen Spieler der ukrainischen Liga gekürt wurde, als er noch für Vorskla Poltava spielte. Momentan hat der 23-Jährige aber Probleme in die Dynamo-Elf zu finden. Die Konkurrenz ist für den neunfachen, auch aktuellen Teamspieler noch etwas zu groß. Auch Bezus ist ein guter Dribbler, dafür aber geradliniger als Belhanda und trotz seiner Dynamik etwas leichter auszurechnen. Sein Passspiel ist wesentlich direkter, dadurch aber auch unsicherer. Ein Nadelspieler wie Belhanda ist er bei weitem nicht.

Der Rechtsaußen

Andriy Yarmolenko ist der heimische Star im Team von Oleg Blochin. Der 23-Jährige erzielte in 34 Länderspielen elf Tore und wurde sogar schon mit Real Madrid in Verbindung gebracht. Der Ukrainer ist ein sehr zielgerichtet agierender Rechtsaußen, der den Weg zur Mitte sucht und immer wieder Lücken aufreißt bzw. in diese sprintet. Er gilt als Trickser, der in Eins-gegen-Eins-Duellen immer wieder mit blitzschnellen Übersteigern und anderen Ideen seine Gegenspieler zur Weißglut bringt. Er ist der Spieler mit dem größten Output an zählbaren Torgelegenheiten. Einerseits schießt Yarmolenko sehr häufig aufs Tor, andererseits sucht er immer wieder Pässe und Läufe in die Spitze. Speziell in den letzten zwei Jahren verbesserte sich der Dynamo-Ersatzkapitän enorm und wird aufgrund seiner Spielweise immer wieder als ukrainischer Cristiano Ronaldo bezeichnet. In 13 Pflichtspielen erzielte er in der laufenden Saison vier Tore und bereitete drei vor.

Der 21-jährige Brasilianer Dudu ist ein ähnlicher, wenn auch nicht so zielgerichteter Offensivmann. Der 166cm große Trickser ist ebenfalls unangenehm für seine Gegenspieler und nicht leicht zu verteidigen, gegen Yarmolenko sieht er aber momentan kein Land. Möglich ist auch, dass Dudu ein Einwechsler für die Zehnerposition ist.

Der Linksaußen

Vor der Saison kam der Niederländer Jeremain Lens von PSV Eindhoven zu Dynamo Kiev. Beim niederländischen Traditionsklub erzielte er in der Vorsaison 19 Pflichtspieltore und die Erwartungen in ihn waren zunächst sehr hoch. Nun konnte der 25-Jährige aber noch keine Erfolgserlebnisse verbuchen und bereitete in 14 Spielen nur ein Tor vor, ohne selbst zu treffen. Lens gilt als schwieriger Charakter und Skandalboy. In den letzten Wochen merkte man ihm an, dass ihn in manchen Spielphasen die Lust verließ und er arbeitete vor allem halbherzig nach hinten. Im Abschluss zeigte Lens in seiner bisherigen Dynamo-Zeit ebenfalls Nerven. Sollte Blochin ihn aber doch bringen, müsste man versuchen den 16-fachen Teamspieler zu Defensivarbeit zu zwingen, sodass er sich nicht entfalten kann. Vorsicht ist dennoch geboten, denn Lens ist einer der schnellsten Spieler im Team und schaltet sehr explosiv von Offensive auf Defensive um. Da er seinen Aktionsradius bis weit in die Zentrale anlegt, ist gegen ihn auch eine eher zentralere Defensivvariante und Diagonalläufe nach außen im offensiven Umschaltspiel anzuraten.

Die wahrscheinlichere Variante auf der linken Seite ist aber ohnehin Oleg Gusev. Der 30-jährige Routinier ist kein klassischer Flügelspieler, sondern eher ein vielseitiger Spieler, der auf offensiveren Flügelpositionen eher nach alter Prägung spielt. In der laufenden Saison kam der Dynamo-Kapitän bereits auf fünf verschiedenen Positionen zum Einsatz: Sowohl links als auch rechts in Mittelfeld und Abwehr, als auch im zentralen Mittelfeld. Da er im September von den Dynamo-Fans zum besten Spieler des Monats gewählt wurde, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Blochin ihn draußen lässt. Durch die Rückkehr von Danilo Silva in die Abwehr und den vermeintlichen Konkurrenzkampf auf der linken Abwehrseite ist sein Einsatz als offensiver Linksaußen am wahrscheinlichsten. In Kiev schätzt man Gusev, weil er ein sehr verlässlicher Spieler ist, der hundertprozentig konzentriert zu Werke geht und zudem eine starke, wenn auch oft unterschätzte Athletik aufweist. Gusev ist sehr schnell, auch mit dem Ball und geht im Spiel nach vorne die richtigen Wege. Zudem schaltet er besser von Offensive auf Defensive um, als Yarmolenko auf der gegenüberliegenden Seite.

Der Stürmer

Wer als Speerspitze agiert, ist Geschmackssache. In der letzten Saison wäre es zweifellos der Nigerianer Ideye Brown gewesen. Der 24-Jährige ist ein schneller, aber auch wuchtiger Stürmer, der seine Stärken im Laufspiel, aber auch in Abschluss und Kopfballspiel hat. Da er ein Spieler ist, der immer dahin geht, wo’s weh tut, darf man gegen ihn keinen Ball aufgeben oder unterschätzen – denn er wird es auch nicht tun. Letzte Saison erzielte Ideye Brown 21 Pflichtspieltore und galt zudem auch als Spieler für große Partien. Selbst gegen international etablierte Verteidiger setzte er sich immer wieder durch, blieb bissig und selbstbewusst.

Doch ironischerweise hat der Toptorjäger der letzten Saison kein Leiberl mehr. Das wurde ihm vom Kongolesen Dieumerci Mbokani genommen. Der etwas launische 27-Jährige kam um elf Millionen Euro vom RSC Anderlecht und etablierte sich auf Anhieb als Solospitze bei Dynamo Kiev. In der laufenden Saison spielte Mbokani in 13 Partien, erzielte dabei sechs Tore und bereitete eines vor. Der ehemalige Wolfsburg-Legionär ist ein moderner Angreifer, der seine Grundposition bei Ballbesitz der eigenen Mannschaft nicht zu hoch wählt, sondern gut antizipiert und dadurch seine Gegenspieler aus der Reserve lockt. Mbokanis größte Stärke ist seine Durchschlagskraft und die Fähigkeit einen Ball abzudecken, während er sich in eine gute Schussposition bringt. Im Abschluss ist er mit Kopf und Fuß stark und eine robuste Gangart wird gegen den Mittelstürmer der Ukrainer von Nöten sein.

Mögliche (bzw. beste) Aufstellung: Koval - Danilo Silva, Khacheridi, Dragovic, Trémoulinas - Miguel Veloso, Haruna - Yarmolenko, Belhanda, Gusev - Mbokani

Fazit

Dynamo Kiev ist insgesamt natürlich eine ausgesprochen starke Mannschaft mit tollen Einzelspielern und sogar dem einen oder anderen Star. Dennoch musste der Vorjahresdritte zu Saisonbeginn vier bis fünf neue Spieler in die Startelf einbauen, was sich auch in schwachen Ergebnissen in der heimischen Liga niederschlug. Der Rückstand auf den Tabellenführer beträgt bereits elf Punkte und angesichts dessen, dass die Konkurrenz in der Ukraine immer stärker wird, ist es gut möglich, dass Blochin den Europacup zugunsten der Liga ein wenig verwaisen lässt. Schon gegen Genk rotierte er auf vier Positionen – wenn die eingesetzten Spieler auch große Klasse hatten.

Wie spielen?

Auf der rechten Angriffsseite Rapids könnte sich eine Pattstellung ergeben, weil sich die Akteure ähneln. Zumindest wenn man von einer Seite mit Trémoulinas und Gusev ausgeht. Würde wie schon gegen Genk Lens spielen, wäre es wichtig selbst die Abstände zwischen Trimmel und seinem vorgelagerten Flügelspieler eng zu halten. Auf der linken Angriffsseite Rapids braucht man gegen den technisch starken Yarmolenko einen auf den ersten Metern sehr schnellen Spieler, der im Idealfall im Spiel nach vorne zur Mitte einrücken kann – wie es etwa Thomas Schrammel nicht macht, Palla und Denner aber schon. Auch der linke Flügel Rapids sollte sich auf inverses Spiel, ausgehend von einer tiefen Grundposition konzentrieren. Der Raum zwischen Danilo Silva und Khacheridi weist Lücken auf!

Im zentralen Mittelfeld gilt es schlichtweg die Zweikämpfe anzunehmen und aggressiver zu sein als Dynamo Kiev. Technische Fehler wird man höchstens von Haruna oder Vukojevic sehen. Veloso und Belhanda sind technisch zu stark, um sie dauerhaft in ihrer Konzentration und ihrem Rhythmus zu stören.

Hohe Bälle nach vorne werden kein probates Mittel sein, da Dragovic und vor allem Khacheridi als gute bis perfekte Kopfballspieler gelten. Eckbälle zur Strafraummitte oder ans lange Eck werden ebenso kaum von Erfolg gekrönt sein. Bei Eckbällen und Freistoßflanken wäre eine Variante aufs kurze Eck, eventuell mit Verlängerungsoptionen, zielführender.

Ein weiteres Mittel, mit dem man Dynamo Kiev weh tun kann, sind hohe Bälle hinter die Abwehr auf Halbpositionen (!), sodass Rapids Flügelspieler hinter die Innenverteidigung sprinten können. Passiert dies nicht zentral, kann es zu Abstimmungsproblemen zwischen Innen- und Außenverteidigern kommen, die gemeinsam noch nicht viele Spiele in den Beinen haben.

Weitere Statistiken und Details: Dynamo Kiev greift wesentlich häufiger über die rechte Seite an, wobei Yarmolenko und der leicht rechtslastige Belhanda sogar zumeist die Spieler mit der höchsten durchschnittlichen Feldposition sind. Spielt Veloso nicht, dann ist Haruna der Spieler, der sich im Aufbauspiel weiter nach vorne orientiert und Vukojevic der, der sich aus der Innenverteidigung die Bälle holt. Lens ist als Linksaußen nicht nur defensiv eher schwach, sondern auch sehr weit nach innen ziehend, was wiederum die linke Abwehrseite Kievs in Rückwärtsbewegung entblößen wird.

© Dannyo | austriansoccerboard.at

Hoffe informiert zu haben! :)

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Posting-Maschine

Ich würd sogar zu Denner tendieren, aber Zoki bringt mMn sicher Schrammel.

Bin dieses mal sogar für Schrammel. Wenn es um die Defensive geganen ist, war er eigentlich immer recht solide. Offensiv klappts halt nie wirklich! Aber das wissen wir eh, dass die Position des LV´s eines unserer größten Probleme ist

@ Teaminfo....herzlichen Dank dafür!

bearbeitet von steirer83

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Banklwärmer

Auf der linken Angriffsseite Rapids braucht man gegen den technisch starken Yarmolenko einen auf den ersten Metern sehr schnellen Spieler, der im Idealfall im Spiel nach vorne zur Mitte einrücken kann – wie es etwa Thomas Schrammel nicht macht, Palla und Denner aber schon.

Ich würd sogar zu Denner tendieren, aber Zoki bringt mMn sicher Schrammel.

danke für die super Infos, noch wissen wir ja die genaue Aufstellung nicht, aber es kann nicht sein, dass wir als Fans besser wissen wer spielen sollte, bzw. wer auf der jeweiligen Position gegen diesen Gegner am besten zur Geltung kommt,

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